Erschienen in:
01.06.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Arthrodese versus Totalendoprothese des oberen Sprunggelenks
verfasst von:
Prof. Dr. T. Mittlmeier
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Für die Behandlung der Arthrose des oberen Sprunggelenks (OSG) im Endstadium wird allgemein die Arthrodese des OSG als Goldstandard erachtet. Dies gilt nicht zuletzt aufgrund der hohen Versatilität des Verfahrens sowie der Einsatzmöglichkeiten für zahlreiche Indikationen und Befundkonstellationen. Heute stellt prinzipiell auch die Sprunggelenkendoprothetik unter bestimmten Prämissen eine ernst zu nehmende Alternative dar, da mithilfe beider Verfahren eine relevante Schmerzreduktion sowie ein ähnlicher Funktionsgewinn erzielt werden können und mittlerweile Zehnjahresstandzeiten der Prothesen zwischen 76 und 89 % berichtet werden. Die Revisionsraten beider Techniken werden mit bis zu 10 % angegeben; hierbei unterscheidet sich das Komplikationsspektrum jeweils deutlich voneinander. Bei mehr als zwei Dritteln aller Patienten ist die Genese der Arthrose traumatischen Ursprungs mit relativ niedrigem Altersdurchschnitt und oftmals begleitenden Fehlstellungen, Weichteilschäden oder Instabilitäten des OSG. Eine Wiederherstellung korrekter Achsbeziehungen und die Zentrierung des Talus unter der Tibia sind für beide Verfahren ergebnisrelevant ebenso wie die adäquate Weichteilbalancierung, hier v. a. beim Gelenkersatz. Der korrekten Indikationsstellung und Verfahrenswahl anhand einer ausreichenden präoperativen Diagnostik auch hinsichtlich erforderlicher additiver operativer Maßnahmen kommt somit für das Outcome des Patienten wesentliche Bedeutung zu.