Erschienen in:
01.12.2004 | Originalien
Einstellungen zur Patientenbetreuung in der letzten Lebensphase
Eine Umfrage bei neurologischen Chefärzten
verfasst von:
Prof. Dr. G. D. Borasio, B. Weltermann, R. Voltz, H. Reichmann, S. Zierz
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 12/2004
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Zusammenfassung
Angesichts der wachsenden Bedeutung der Palliativmedizin und der Begleitung neurologischer Patienten am Lebensende wurde eine Umfrage der American Academy of Neurology validiert ins Deutsche übersetzt und an alle neurologischen Chefärzte in Deutschland verschickt. Themen der Umfrage waren: Beendigung oder Nichteinleitung lebenserhaltender Maßnahmen, ärztlich assistierter Suizid (PAS) und Euthanasie, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, Grundprinzipien der Palliativmedizin sowie ethische und rechtliche Fragen bei der Betreuung terminal Kranker. Von 411 Chefärzten nahmen 152 an der Umfrage teil. Fast alle Teilnehmer unterstützen das Recht der Patienten, lebenserhaltende Maßnahmen abzulehnen. 32% meinen, dass es illegal sei, Analgetika in potenziell atemdepressiver Dosierung zu verabreichen. 45% meinen, dass die Behandlung einer terminalen Dyspnoe mit Morphin Euthanasie sei. Obwohl 88% der Teilnehmer Vorsorgeverfügungen für hilfreich erachten, haben nur 4% ihrer Patienten eine solche erstellt. 35% favorisieren die Legalisierung von PAS für terminal Kranke. 46% der Teilnehmer geben an, für die Begleitung terminal Kranker unzureichend ausgebildet worden zu sein, und 91% äußern Interesse an Fortbildungsangeboten zu palliativmedizinischen Themen.