Erschienen in:
01.11.2004 | Weiterbildung
Ursachen, Diagnose und Therapie von Suizidalität
verfasst von:
Dr. D. Althaus, U. Hegerl
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 11/2004
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Zusammenfassung
Jährlich sterben in Deutschland über 11.000 Menschen durch Suizid. Die Zahl der Suizidversuche liegt nach Schätzungen mindestens 10-mal höher. Sowohl psychosoziale als auch biologische Faktoren spielen bei der Genese von Suizidalität eine wichtige Rolle. Menschen mit affektiven Erkrankungen, Suchterkrankungen und Psychosen stellen Hauptrisikogruppen dar. Voraussetzung für eine zielführende Intervention ist eine sorgfältige Diagnose der Suizidalität. Bei der Akutbehandlung lassen sich medikamentöse und psychotherapeutische Strategien unterscheiden. Kurzfristiges Ziel bei akuter Suizidalität besteht im Zeitgewinn und der aktiven unmittelbaren Unterstützung bis zum Abklingen der Krise. Längerfristig stehen die Behandlungen der psychischen Grunderkrankung und die Stabilisierung der Lebenssituation des Betroffenen im Vordergrund. Die jüngst erneut aufgeworfene Hypothese, dass selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) das Suizidrisiko erhöhen, ist wissenschaftlich nicht haltbar.