Erschienen in:
01.06.2007 | Übersichten
Exekutive Funktionen bei depressiven Patienten
Zur Rolle der präfrontalen Aktivierung
verfasst von:
Nenad Vasic, R.C. Wolf, H. Walter
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 6/2007
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Zusammenfassung
Die Depression ist eine facettenreiche Erkrankung, die zu tief greifenden Einschnitten in fast allen Lebensbereichen führen kann. Alltagsrelevante Symptome sind kognitive Störungen, die zu wesentlichen Beeinträchtigungen und Leistungseinschränkungen führen. Neuropsychologische Untersuchungen zeigen neben Gedächtnisproblemen vor allem Defizite im Bereich exekutiver Funktionen. Bis jetzt existieren nur wenige funktionell-bildgebende Untersuchungen, die mit Hilfe von neuropsychologischen Tests gezielt die neurofunktionellen Mechanismen exekutiver Defizite untersucht haben. Die erhobenen Befunde reichen von einer Minder- bis hin zu einer Mehraktivierung in präfrontalen Arealen als Substrat einer erbrachten exekutiven Leistung. In diesem Beitrag werden die bisherigen Befunde vor dem Hintergrund des Konzepts der Depression als komplexer Störung eines limbisch-kortikalen Regelkreises diskutiert. Dabei zeigt sich, dass eine „einfache“ Hypofrontalität keinen ausreichenden Erklärungsansatz bietet, sondern ein dynamisches Modell notwendig ist, um der gegenwärtigen Datenlage Rechnung zu tragen. Dieses sollte verschiedene depressive Subtypen mit ihren z. T. verschiedenen neurofunktionellen und metabolischen Mustern berücksichtigen.