Erschienen in:
01.04.2010 | Originalien
Umstellungen zwischen Lamotrigin-Präparaten bei Epilepsiepatienten
Erfahrungen einer universitären Epilepsieambulanz
verfasst von:
Dr. A. Carius, A. Schulze-Bonhage
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2010
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Zusammenfassung
Die zunehmende Verfügbarkeit von Generika auch bei Antikonvulsiva der 2. Generation hat zu einer Diskussion über mögliche Kostenersparnis einerseits und mögliche Verschlechterung der Effektivität und Verträglichkeit einer etablierten Epilepsietherapie andererseits geführt. In der hier vorgestellten retrospektiven Analyse bei ambulant mit Lamotrigin behandelten Patienten werden die Häufigkeit mit einer behandelnden Epilepsieambulanz nicht abgesprochener Umstellungen und ihre Auswirkungen auf die Anfallskontrolle und Verträglichkeit der Therapie analysiert. Bei 13 von 285 mit Lamotrigin behandelten Patienten wurde ein Präparatewechsel vorgenommen, hierbei kam es bei 6 Patienten zu einem Anfallsrezidiv nach 3-monatiger bis 6-jähriger Anfallsfreiheit, 3 Patienten litten unter neu auftretenden Nebenwirkungen. Im Vergleich zu einer gematchten Kontrollgruppe war das relative Risiko für einen Verlust der Anfallskontrolle 17fach, für Nebenwirkungen 3fach erhöht. Konsekutive Serumkonzentrationsbestimmungen weisen auf einen Zusammenhang mit einer veränderten Pharmakokinetik der Präparate hin. Die Häufigkeit dieser umstellungsassoziierten Probleme wird unter medizinischen und sozioökonomischen Gesichtspunkten diskutiert.