Erschienen in:
01.06.2012 | Übersichten
Cannabinoide zur symptomatischen Therapie der Multiplen Sklerose
verfasst von:
L. Husseini, V.I. Leussink, C. Warnke, H.-P. Hartung, Prof. Dr. B.C. Kieseier
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 6/2012
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Zusammenfassung
Spastik stellt ein häufiges Problem im klinischen Verlauf von Patienten mit Multipler Sklerose dar. Trotz verschiedener symptomatischer Therapieansätze ist dieses Symptom nicht immer suffizient therapierbar. Basierend auf Einzelfallberichten wird seit Jahren dem Konsum von Pflanzenteilen bzw. Harz der Hanfpflanze Cannnabis sativa ein lindernder Effekt auf die Spastik zugeschrieben. Die wirksamen Bestandteile Δ-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) wurden als pharmazeutisches Produkt entwickelt und in klinischen Studien hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit untersucht. Hierbei zeigte sich eine signifikante Überlegenheit des Pflanzenextraktgemisches gegenüber Placebo, sodass diese Substanz eine Zulassung in Deutschland als Add-on-Therapie zur Behandlung der Spastik bei Multipler Sklerose erhalten hat.
Der vorliegende Artikel gibt eine Übersicht über die wissenschaftliche Rationale und die bisher erhobenen Studiendaten zum Einsatz von Cannabinoiden zur symptomatischen Therapie der Multiplen Sklerose.