Erschienen in:
01.12.2012 | Originalien
Dysphagiediagnostik und -therapie des akuten Schlaganfalls
Eine bundesweite Erhebung auf zertifizierten Stroke-Units
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 12/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Dysphagie als Schlaganfallsymptom ist infolge von Mangelernährung und Aspirationspneumonie mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert. Die rechtzeitige Identifikation und gezielte Behandlung von Risikopatienten verbessert das Outcome.
Methoden
Durch schriftliche Befragung wurde der gegenwärtige Stand der Dysphagiediagnostik und -therapie auf zertifizierten deutschen Stroke-Units erhoben.
Ergebnisse
Von 163 angeschriebenen Kliniken nahmen 51% an der Umfrage teil. Davon haben 94% ein standardisiertes Dysphagiekonzept etabliert, dessen Durchführung mehrheitlich (64%) den Logopäden obliegt. Hauptelemente sind pflegerische Schluckassessments (72%) und die klinisch-logopädische Schluckuntersuchung (93%). Über apparative Diagnostik verfügen 55%, wobei die Videoendoskopie (52%) weiter verbreitet ist als die Videofluoroskopie (17%). Die Therapie in der Akutphase erfolgt überwiegend durch Kostanpassung.
Schlussfolgerung
Insgesamt sind Strukturen zur Dysphagiediagnostik und -therapie vorhanden, die individuellen Strategien jedoch heterogen und Unterschiede in der Versorgungsqualität deutlich erkennbar.