Erschienen in:
01.06.2003 | Leitthema
Therapie der instabilen Blase—mit Antimuskarinika
verfasst von:
Prof. Dr. med. K. Höfner
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2003
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Zusammenfassung
Drangsyndrom und Dranginkontinenz werden heute gemeinsam unter der Definition "überaktive Blase" oder "instabile Blase" zusammengefasst, wobei zwischen Drangsyndrom (Pollakisurie, Nykturie und imperativer Harndrang) und Dranginkontinenz fließende Übergänge bestehen können.
Die Domäne der Therapie der instabilen Blase bilden bis heute Antimuskarinika. Die pharmakologische Wirkung der modernen Präparate besteht darin, die muskarinergen Rezeptoren M2 bzw. M3 zu blockieren und damit ein Ankoppeln des Acetylcholins an diese Rezeptoren zu verhindern, was letztlich die Kontraktion des Muskels abschwächt oder verhindert. Diese Medikamentengruppe wird heute als Muskarinrezeptorantagonisten, Antimuskarinika oder Anticholinergika (Abschwächung der Wirkung des Acetylcholins) bezeichnet. Einzelne Präparate blockieren über die Muskarinrezeptoren hinaus auch direkt die Kalziumkanäle in der Zellmembran (kalziumantagonistische Wirkung). Diese Substanzen werden als Medikamente mit gemischter Wirkung eingestuft.
Die vorliegende Arbeit gibt eine Übersicht über die Datenlage zur Wirkung und Sicherheit der medikamentösen Therapie in Deutschland zugelassener Substanzen, deren Wirkung in klinisch randomisierten Studien belegt ist oder sich durch jahrelangen Einsatz in der Praxis bewährt haben.