Erschienen in:
01.11.2006 | Originalien
Der Einfluss des T-Stadiums auf das Metastasierungsrisiko des Peniskarzinoms: T1 vs. T2
verfasst von:
Dr. C. M. Naumann, C. van der Horst, B. Volkmer, F. Kurtz, F. J. Martinéz Portillo, C. Seif, S. Hautmann, P. M. Braun, R. Hautmann, K.-P. Jünemann
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 11/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das therapeutische Vorgehen bei Patienten mit einem T1-Peniskarzinom insbesondere bei unauffälligen Leistenlymphknoten wird kontrovers diskutiert. Die Datenlage für Lymphknotenmetastasen (LKM) ist widersprüchlich. Ziel dieser Studie war es, das Metastasierungsrisiko des T1-Karzinoms näher zu charakterisieren und mit dem des T2-Karzinoms zu vergleichen.
Material und Methoden
37 Patienten mit einem T1- oder T2-Karzinom wurden analysiert. Der Nodalstatus basierte auf Lymphadenektomiepräparaten bei 29 oder klinischer Nachbeobachtung bei 8 Patienten (22–162, Durchschnitt 62 Monate).
Ergebnisse
Die Tumordifferenzierung war gut (G1), mäßig (G2) bzw. schlecht (G3) bei 7, 26 bzw. 4 Patienten. In 21 Fällen lag ein T1- und in 16 Fällen T2-Stadium vor. LKM wurden in 8 der 21 T1- (38%) und 6 der 16 T2-Tumoren (38%) beobachtet. Keiner der G1- und alle der G3-Tumoren haben unabhängig vom T-Stadium LKM ausgebildet. 10 der 26 G2-Karzinome (38%) entwickelten LKM, davon 7 (70%) mit einem T1-Karzinom.
Schlussfolgerung
Das metastatische Potential der T1-Karzinome ist in der bisherigen Literatur unterschätzt worden. Der Differenzierungsgrad des Primärtumors hat in T1- und T2-Karzinomen einen wesentlich höheren Einfluss auf die Metastasierungsfrequenz als das T-Stadium. Daher sollte bereits ab einem T1G2-Stadium die Indikation zu einem chirurgischen Lymphknotenstaging gestellt werden.