Erschienen in:
01.09.2011 | Geschichte der Urologie
Die 1907 gegründete „Deutsche Gesellschaft für Urologie“ und die „Gesellschaft Reichsdeutscher Urologen“ im Nationalsozialismus
verfasst von:
M. Krischel, F. Moll, H. Fangerau
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 9/2011
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Zusammenfassung
Die 1907 gegründete Deutsche Gesellschaft für Urologie war eigentlich eine deutsch-österreichische Gesellschaft, in der jüdische und jüdischstämmige Ärzte wichtige Rollen eingenommen hatten. Zum Zeitpunkt der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 war mit Hans Rubritius ein Österreicher Vorsitzender der Gesellschaft. Der nicht „reichsdeutsche“ Vorsitz und die Ausgrenzung der jüdischen Kollegen aus der Fachgesellschaft und ärztlichen Praxis führten zu einer Lähmung der Gesellschaft für Urologie, die bis Rubritius‘ Tod 1943 anhielt. Gleichzeitig wurde Mitte der 1930er Jahre in Deutschland die Gesellschaft Reichsdeutscher Urologen gegründet, deren Mitglieder sich an nationalsozialistischer Gesundheitspolitik orientieren und im Gegenzug fachpolitische und persönliche Vorteile erhielten.