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Erschienen in: Der Urologe 2/2014

01.02.2014 | Leitthema

Jungensprechstunde

Weil Männergesundheit bei Jungengesundheit anfängt

verfasst von: Dr. G. Gille

Erschienen in: Die Urologie | Ausgabe 2/2014

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Zusammenfassung

Hintergrund

Junge Männer sind im Hinblick auf die Angebote ärztlicher primärer und sekundärer Prävention unterrepräsentiert. In der Konsequenz sehen Urologen Jungen und Männer häufig erst aus der Perspektive versäumter Prävention.

Fragestellung

Wie müsste ein Angebot für Jungen und junge Männer in der Praxis des Urologen aussehen, das die körperliche, soziale und sexuelle Gesundheit von Jungen und jungen Männern im Fokus hat? Die Autorin zieht aus ihrer erfolgreichen Etablierung von Mädchensprechstunden in der Praxis des Gynäkologen Analogien für die Etablierung einer Jungensprechstunde beim Urologen.

Ergebnisse

Aufgrund der Akzeleration kommen auch Jungen heute früh in die Pubertät. Trotz intensiven Medienkonsums gelten sie wegen ihres abgrundtiefen Nichtwissens um die Veränderungen ihres Körpers und dessen Zuschreibungen als „overnewsed and underinformed“. Diese Mischung aus Halbwissen, Coolness, sexueller Neugier sowie mangelnder Fähigkeit zu vorausschauendem Planen und Handeln verhindert, dass Jungen und junge Männer über das adäquate Rüstzeug verfügen, um mit den gewachsenen Freiheiten adäquat und verantwortlich im Hinblick auf ihre körperliche, soziale und sexuelle Gesundheit umgehen zu können.

Schlussfolgerungen

Wenn Jungen und junge Männer frühzeitig die Möglichkeit hätten, durch kompetente präventive Angebote in der Praxis des Urologen ihren männlichen Körper kennen, schätzen und schützen zu lernen, dann werden sie auch weniger Gefühle von Überforderung und Ohnmacht erleben. Und es steht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass sich auf dieser Basis einer stabilen Grundsicherheit im Körper auch ganz konkrete Auswirkungen auf die männliche gesundheitliche Handlungskompetenz ableiten lassen. Nur so können aus Jungen Männer werden, die später die Vorsorgeangebote in der urologischen Praxis wahrzunehmen wissen und die auch in weiteren medizinisch notwendigen Entscheidungsprozessen Partner sein können.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Klapp C, Gille G (2005) Der präventiv-ärztliche Blick auf Risiken in der Sexualität junger Mädchen – wie wirksam ist Aufklärung? Psychomed 17(3):132–139 Klapp C, Gille G (2005) Der präventiv-ärztliche Blick auf Risiken in der Sexualität junger Mädchen – wie wirksam ist Aufklärung? Psychomed 17(3):132–139
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Zurück zum Zitat Gille G (2011) Erfolgreiche Mädchen-Sprechstunde: Teenagerschwangerschaften gehen seit 2004 anhaltend zurück. Geburtsh Frauenheilk 71:14–17CrossRef Gille G (2011) Erfolgreiche Mädchen-Sprechstunde: Teenagerschwangerschaften gehen seit 2004 anhaltend zurück. Geburtsh Frauenheilk 71:14–17CrossRef
Metadaten
Titel
Jungensprechstunde
Weil Männergesundheit bei Jungengesundheit anfängt
verfasst von
Dr. G. Gille
Publikationsdatum
01.02.2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Die Urologie / Ausgabe 2/2014
Print ISSN: 2731-7064
Elektronische ISSN: 2731-7072
DOI
https://doi.org/10.1007/s00120-013-3369-0

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