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Erschienen in: Der Gynäkologe 2/2013

01.02.2013 | Leitthema

„Stellungnahme zur Frage der erlaubten Zeit zwischen Indikationsstellung und Sectio (EE-Zeit) bei einer Notlage“

Erläuterung der DGGG-Stellungnahme zur Leitlinie

verfasst von: Prof. Dr. D. Berg, Dr. R. Ratzel

Erschienen in: Die Gynäkologie | Ausgabe 2/2013

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Zusammenfassung

Die Leitlinie zur EE-Zeit (Entschluss-Entbindung-Zeit; auch: DD-Zeit, Decision-Delivery-Time) basiert auf der gängigen Rechtsprechung und bedeutet keine Verschärfung bestehender Standards. Sie hat zum Ziel, die Aussichten für das Kind auf einen gesunden Lebensbeginn und der Mutter für eine glückliche Geburt überall in Deutschland auf eine gleiche Basis zu stellen. Damit sollen einerseits die Sicherheit für Mutter und Kind erhöht und andererseits das Haftungsrisiko des Arztes verringert werden. Die Leitlinie beschreibt Möglichkeiten, die geforderte EE-Zeit von 20 Minuten einzuhalten bzw. zu unterschreiten. Die EE-Zeit beginnt mit der fachärztlichen Entscheidung, wobei davon ausgegangen wird, dass der Facharzt in maximal 10 Minuten vor Ort ist. Im Einzelfall kann die Zeit von 20 Minuten für ein gefährdetes Kind zu lang sein. In der Rechtsprechung werden daher für Kliniken der Maximalversorgung kürzere Fristen verlangt.
Fußnoten
1
Berg D, Albrecht AU, Künzel W et al (1990) Zur Vorbereitung der Notsectio/Podiumsgespräch operative Geburtshilfe/48. Kongress der DGGG, Hamburg
 
2
Roemer VM, Heger-Römermann G (1992) Der Notfall-Kaiserschnitt – Basisdaten Geburtshilfe und Frauenheilkunde
 
3
OLG Karlsruhe, Urt. v. 13.10.2004–7 U 122/03, GesR 2005, 115
 
4
OLG Koblenz, Urt. v. 05.02.2009–5 U 854/08, GesR 2009, 198 ff.; OLG Saarbrücken, Urt. v. 5.4.2000–1 U 684/99, 26 Minuten nicht zu beanstanden, allerdings eine Geburt in 1994 betreffend
 
5
OLG Stuttgart, Urt. v. 19.10.2004–1 U 87/03, Sectio 16 Minuten nach Nabelschnurvorfall zu lang; OLG München, Urt. v. 23.12.2011–1 U 3410/09, betraf zwar keine Sectio, sondern Forceps-Entbindung, 19 Minuten nach Indikation bis zum Einsatz der Zange unverständlich lang
 
6
OLG Koblenz, Urt. v. 24.05.2007–5 U 1735/06, VersR 2008, 355, rk. seit NA Beschl. BGH v. 08.01.2008– VI ZR 161/07 Empfehlung DGGG können nicht ohne weiteres auf Sectio nach häuslicher Uterusruptur übertragen werden
 
7
Ältere Entscheidungen, wonach ein Frauenarzt bis zu 15 Minuten bis zum Eintreffen im Kreißsaal verstreichen lassen dürfe, und dann auch noch 25 Minuten für die Sektio Zeit habe, so OLG Braunschweig, Urt.v. 18.12.1997 – 1 U 30/97, MDR 1998, 907, sind heute nicht mehr repräsentativ.
 
8
S. auch Oberlandesgericht (OLG) München, Urt. v. 27.10.1994–24 U 364/89, VersR 1996, 63; ebenso DGGG, Mindestanforderungen, Frauenarzt 2011, 716 ff. Ziff. 1.1.2
 
9
AG Medizinrecht der DGGG: Empfehlungen zu den ärztlichen Beratungs- und Aufklärungspflichten während der Schwangerenbetreuung und bei der Geburtshilfe. www.DGGG.de
 
Metadaten
Titel
„Stellungnahme zur Frage der erlaubten Zeit zwischen Indikationsstellung und Sectio (EE-Zeit) bei einer Notlage“
Erläuterung der DGGG-Stellungnahme zur Leitlinie
verfasst von
Prof. Dr. D. Berg
Dr. R. Ratzel
Publikationsdatum
01.02.2013
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Gynäkologie / Ausgabe 2/2013
Print ISSN: 2731-7102
Elektronische ISSN: 2731-7110
DOI
https://doi.org/10.1007/s00129-012-3003-z

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