Erschienen in:
01.04.2006 | Leitthema
Arthrodese des Talonavikulargelenks
verfasst von:
Dr. S. Rammelt, R. K. Marti, H. Zwipp
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Das Talonavikulargelenk nimmt als Bestandteil der „Coxa pedis“ eine Schlüsselstellung für die Gesamtbeweglichkeit des Fußes ein. Die Notwendigkeit zur Arthrodese ergibt sich bei isolierten Arthrosen posttraumatischer, rheumatischer, degenerativer und idiopathischer Genese. Posttraumatische Arthrosen entstehen infolge fehlverheilter Chopart-Luxationsfrakturen häufig mit begleitenden Fehlstellungen durch ein Missverhältnis zwischen medialer und lateraler Fußsäule. In diesen Fällen macht sich eine reorientierende Arthrodese erforderlich. Bei schlechter Knochenqualität oder erkennbarer Arthrose im Kalkaneokuboidgelenk ist die Indikation zur kompletten Chopart-Arthrodese großzügig zu stellen.
Biomechanisch ist die Arthrodese mit Miniplatten derjenigen mit Schrauben und v. a. der Fixation mit Staples mit Pseudarthrosen in bis zu 37% überlegen. Die talonavikulare Arthrodese erlaubt bei isolierter Arthrose eine zuverlässige Schmerzreduktion mit subjektiver Patientenzufriedenheit zwischen 86 und 100%. Die eingeschränkte Beweglichkeit im Tripelgelenkkomplex und führt zu einer Mehrbelastung benachbarter Gelenke mit der mittelfristigen Entwicklung von Anschlussarthrosen in etwa 30%.