Erschienen in:
01.11.2007 | Leitthema
Primäre Endoprothetik bei proximalen Humerusfrakturen
verfasst von:
C. Voigt, Prof. Dr. H. Lill
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2007
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Zusammenfassung
Komplexe proximale Humerusfrakturen stellen noch immer eine große Herausforderung dar. Nicht alle können rekonstruiert werden. Indikationen für den primären Gelenkersatz ergeben sich beim älteren Patienten (>60 Jahre) aus „kritischen Frakturtypen“ und dem Vorliegen von definierten Ischämieprädiktoren.
Voraussetzungen für ein gutes funktionelles Ergebnis sind neben einer weichteilschonenden Operationstechnik, eine sichere Tubercularefixation, eine gute Weichteilbalancierung der Rotatorenmanschette und eine korrekte Wiederherstellung von humeraler Länge, Retroversion und Offset sowie eine adäquate Physiotherapie. Multicenterstudien nach primärer Hemiarthroplastik ergaben durchschnittliche Ergebnisse im Constant-Murlay-Score von 56,0–73,5 Punkten. 79% der Patienten äußerten im Follow-up keine oder nur geringe Schmerzen, das Bewegungsausmaß war akzeptabel (41,9% Anteversion >90°, 34,7% Abduktion >90°). Generell lag die subjektive Bewertung über den objektiven Ergebnissen.
Die beschriebenen Komplikationsraten der primären Frakturprothetik am proximalen Humerus sind noch relativ hoch, eine aktuelle Studie beschrieb eine 10-Jahres-Überlebensrate von 100%.