Erschienen in:
01.06.2011 | Leitthema
Heterotope Ossifikationen im Rahmen der Hüftendoprothetik
Prophylaxe und Therapie
verfasst von:
Dr. J. Schauwecker, F. Pohlig, A. Toepfer, H. Gollwitzer, R. von Eisenhart-Rothe
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
Heterotope Ossifikationen (HO) stellen eine häufige und bisweilen schwerwiegende Komplikation nach Hüfttotalendoprothesenimplantation dar. Klinisch bewirkt diese gutartige Knochenneubildung Bewegungseinschränkungen und lokale Schmerzen. Ätiologie und Pathomechanismus sind bislang nicht vollständig geklärt, eine Überexpression von „bone morphogenetic proteins“ und eine Dysregulation des Prostaglandinstoffwechsels erscheinen bedeutsam. Zur Prophylaxe von HO nach Hüfttotalendoprothesenimplantation stehen eine Medikation mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) sowie eine perioperative einmalige lokale Strahlentherapie zur Verfügung, wobei letztere nur bei Patienten mit HO in der Vorgeschichte und additiv nach einer HO-Resektion angewendet werden sollte. Selektive Cyclooxygenase-2-Inhibitoren erscheinen nach bisher vorliegenden Daten eine gegenüber den klassischen NSAR Diclofenac und Indometacin vergleichbare prophylaktische Wirkung zu haben. Die vorliegende Arbeit diskutiert die bisherigen Kenntnisse bzgl. Pathophysiologie und Risikofaktoren sowie die klinischen Empfehlungen zur Prophylaxe und Therapie von HO.