Erschienen in:
01.11.2011 | Leitthema
Revisionsarthroplastik des oberen Sprunggelenks
verfasst von:
Prof. Dr. B. Hintermann, A. Barg, M. Knupp
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 11/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Mit zunehmendem Einsatz der Sprunggelenkprothese nimmt die Zahl von Fehlschlägen trotz der allgemein zu verzeichnenden Fortschritte auf diesem Gebiet zu. Bislang wurde die Sprunggelenkarthrodese als Goldstandard für die Revision einer gescheiterten Prothesenimplantation gesehen, denn es liegen erst rudimentäre Erfahrungen mit der Revisionsarthroplastik vor. Die wohl größten Herausforderungen sind der Verlust an Knochensubstanz, die anatomisch komplizierten Verhältnisse, die Nachbarschaft mit komplexen anatomischen Strukturen und die beschränkte Planbarkeit des Eingriffs aufgrund der Standardbilddiagnostik.
Aufgrund der eigenen Erfahrung haben sich Prothesenimplantate mit flacher Knochenauflage bewährt; diese finden sowohl an der Tibia wie auch am Talus solide Abstützung auf dem durch das „remodeling“ gefestigten Knochen. Die ersten 83 konsekutiven Fälle mit einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 2 Jahren ergab in 69 Fällen (83%) ein gutes Ergebnis; in 12 Fällen (15%) war das Ergebnis befriedigend und in 2 Fällen (2%) schlecht. Insgesamt waren 47 Patienten (56%) schmerzfrei. In 3 Fällen kam es zu einer primären Lockerung einer der beiden metallischen Komponente, in 2 Fällen erfolgte ein Komponentenwechsel mit nachfolgend günstigem Verlauf, in einem Fall wurde eine Arthrodese durchgeführt, ebenso wie in einem weiteren Fall mit einem hämatogenen Spätinfekt. Bei der letzten Kontrolle mussten 2 weitere Komponenten als gelockert beurteilt werden. Somit betrug die Lockerungsrate in unserem Kollektiv insgesamt 6%.
Die ersten Ergebnisse sind ermutigend und lassen hoffen, dass die Revisionsarthroplastik in Zukunft einen festen Platz in der Behandlung der gescheiterten Sprunggelenkprothese einnehmen wird. Die Möglichkeiten und Grenzen müssen indessen noch besser erforscht und definiert werden.