Erschienen in:
01.12.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Primär maligne Knochentumoren
verfasst von:
Prof. Dr. R. von Eisenhart-Rothe, A. Toepfer, M. Salzmann, J. Schauwecker, H. Gollwitzer, H. Rechl
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 12/2011
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Zusammenfassung
Unter der Vielzahl möglicher Tumorerkrankungen sind primäre Neoplasien des Skeletts vergleichsweise selten. Primär maligne Knochentumoren zeigen eine jährliche Inzidenz von knapp 10 Erkrankungen pro 1 Mio. Einwohner. Im Kindesalter ist der Anteil maligner Knochentumoren mit 6% aller kindlichen Malignome größer als der entsprechende Anteil bei Erwachsenen. Der Altersgipfel der Gesamtheit aller Knochentumoren liegt zwischen 15 und 19 Jahren. Am häufigsten sind das Osteo- (35%), das Chondro- (25%) und das Ewing-Sarkom (16%). Seltener (≤ 5%) folgen Entitäten wie das Chordom, das primäre maligne fibröse Histiozytom (MFH) des Knochens und das Fibrosarkom des Knochens. Vaskuläre primäre maligne Knochentumoren und das Adamantinom sind sehr selten. Das für eine systematische Therapieableitung notwendige Staging beinhaltet eine vollständige bildgebende Diagnostik und die histopathologische Diagnosesicherung der Entität, welche im Fall von malignen Knochentumoren meist über eine Probebiopsie erfolgt. Darauf basierend muss in einer interdisziplinären Tumorkonferenz das individuelle therapeutische Vorgehen festgelegt werden. Die operative Therapie beinhaltet dabei zumeist die weite Tumorresektion und anschließende Rekonstruktion. Die engmaschige, kontinuierliche Tumornachsorge ist von essenzieller Bedeutung für die Prognose und sollte üblicherweise im behandlungsführenden Tumorzentrum fortgeführt werden.