Erschienen in:
16.09.2016 | Pseudarthrosen | Leitthema
Skaphoidpseudarthrose
Indikationsbereiche für das avaskuläre Beckenkamm- oder Radiustransplantat
verfasst von:
Dr. A. Asmus, M. Lautenbach, B. Schacher, S. Kim, A. Eisenschenk
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für die rekonstruktive operative Therapie der Skaphoidpseudarthrose stehen neben den avaskulären kortikospongiösen und rein spongiösen Transplantaten gestielte und freie gefäßgestielte kortikospongiöse Transplantate zur Verfügung. Insbesondere letztere erfordern einen hohen Anspruch an operative Fertigkeit und mikrochirurgische Erfahrung.
Fragestellung
Welche Kriterien werden zur Entscheidungsfindung für oder gegen ein avaskuläres Transplantat zur Rekonstruktion der Skaphoidpseudarthrose herangezogen? Reichen insbesondere unsere bisherigen Klassifikationen der Skaphoidpseudarthrose aus, um die Vielfalt der inzwischen möglichen diagnostischen Verfahren sowie der operativen Möglichkeiten abzubilden und Empfehlungen auszusprechen?
Material und Methode
Darstellung und Auswertung der aktuellen Literatur.
Ergebnisse
Avaskuläre Transplantate zeigen bei gutem Wirtslager mit entsprechender suffizienter Durchblutung eine hohe Einheilungsquote. Die Patienten profitieren im Regelfall von einer sehr guten postoperativen Beweglichkeit. Auch Revisionsoperationen sind bei entsprechend guter Fragmentdurchblutung keine Kontraindikation gegenüber dem avaskulären Transplantat. Grenzen der Einsetzbarkeit des Verfahrens bestehen bei unzureichender vaskulärer Versorgung, insbesondere des proximalen Poles, sowie dem Vorliegen einer ausgedehnten Pseudarthrose mit Sklerose oder Resorption. Bisherige Klassifikationen der Skaphoidpseudarthrose spiegeln die Möglichkeiten der Diagnostik unzureichend wider und erschweren die Therapieempfehlungen.
Schlussfolgerungen
Zur operativen Rekonstruktion der Skaphoidpseudarthrose hat das avaskuläre Transplantat weiterhin seine Berechtigung. Aktuelle Klassifikationen erlauben jedoch derzeit keine eindeutige Zuordnung, welches die Vergleichbarkeit der Ergebnisse erschwert.