Erschienen in:
01.02.2005 | Leitthema
Rehabilitation nach operativem Ersatz des vorderen Kreuzbandes
verfasst von:
PD Dr. J. Höher
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Die Rehabilitation nach operativem Ersatz des vorderen Kreuzbandes trägt wesentlich zum Erfolg der Operation bei, da negative Folgen wie die Entwicklung einer Arthrofibrose verhindert werden können und die Zeit bis zur Wiederherstellung der Muskelkraft und der Rückkehr zur sportlichen Belastbarkeit verkürzt wird. Die Rehabilitation kann in 4 Phasen unterteilt werden, bei denen unterschiedliche Ziele im Vordergrund stehen:
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Phase 1, präoperativ: Abbau der Schwellung und Wiederherstellen der Beweglichkeit,
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Phase 2, 1.–2. Woche postoperativ: Wundheilung, freie Streckung, Abbau der Schwellung,
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Phase 3, 3.–6. Woche postoperativ: zunehmende Beugung, normales Gangbild,
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Phase 4, ab der 7. Woche: Wiedererlangung der Kraft, Rückkehr zu sportlicher Belastung.
Die Inhalte der Rehabilitation umfassen physikalische Maßnahmen, krankengymnastische und manualtherapeutische Techniken und trainingstherapeutische Methoden. Der Einsatz zusätzlicher Maßnahmen wie Funktionsorthesen, Muskelstimulationsgeräten und Bewegungsschienen erscheint von fraglichem Erfolg. Grundsätzlich müssen Rehabilitationsmaßnahmen auf die individuelle Situation des Patienten abgestimmt werden und erfolgen nach einem Stufenplan. Die Rehabilitation muss in Abstimmung mit dem Operateur erfolgen und sollte von ärztlicher Seite bis zum Abschluss kontrolliert werden. Mit den aktuellen Methoden ist eine Wiederaufnahme kniebelastender Sportarten nach Kreuzbandersatz nach etwa 6–9 Monaten möglich.