Erschienen in:
01.02.2006 | Schwerpunkt: Iatrogene Pathologie
Therapiebedingte Lungenveränderungen
verfasst von:
Prof. Dr. K.-M. Müller, B. M. Einsfelder
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 1/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Häufigkeit der durch Medikamente bedingten Schädigungen der Lunge wird mit etwa 10% bei hospitalisierten Patienten angegeben. Pathologisch-anatomisch resultieren variable Schädigungsmuster, die sich vom akuten Lungenödem über entzündliche Reaktionen bis zur Lungenfibrose erstrecken. Bei Zuordnung der Befunde nach wiederkehrenden Mustern ist die Klassifikation der ATS/ERS 2001 — basierend auf den Vorschlägen von Liebow 1969 — akzeptiert. In der Regel gibt es keine spezifischen morphologischen Befunde, die einen sicheren Rückschluss auf verabreichte Medikamente zulassen. Klinische Informationen sind unerlässlich. Die Abgrenzung zu Lungenveränderungen als Folge der Grunderkrankung ist vielfach problematisch. Entscheidend für die tägliche Begutachtung ist, dass man bei zur Abklärung anstehenden „unklaren Lungenerkrankungen“ auch an die Möglichkeit iatrogen bedingter Kausalfaktoren denkt.