Erschienen in:
01.07.2009 | Schwerpunkt: Pathologie des Endometriums
Karzinosarkome (maligne Müller-Mischtumoren) des Uterus
Morphologie, molekulare Pathogenese und morphologische Prognosefaktoren
verfasst von:
Prof. Dr. L.-C. Horn, M. Dallacker, K. Bilek
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Maligne Müller-Mischtumoren (MMMT, Karzinosarkome) sind seltene maligne epithelial-mesenchymale Mischtumoren. Mit 30–40% Gesamtüberlebensrate zeigen sie eine ungünstigere Prognose als schlecht/undifferenzierte bzw. seröse/klarzellige Endometriumkarzinome. In Abhängigkeit von der Histologie der mesenchymalen Komponente unterscheidet man homologe und heterologe MMMT. Histogenetisch wird die Konversionstheorie mit epithelialer Herkunft und Ausbildung einer metaplastischen mesenchymalen Komponente favorisiert. Prognostisch relevant ist das FIGO- bzw. pT-Stadium, gefolgt von den Lymphknotenmetastasen, der Tumorgröße und dem Nachweis eines serösen/klarzelligen Karzinoms. Die Unterscheidung in homologe und heterologe MMMT ist prognostisch unbedeutsam. Aufgrund des unzuverlässigen klinischen Stagings und einer hohen Zahl okkulter Lymphknotenmetastasen hat die pathologisch-anatomische Aufarbeitung große Bedeutung. Die Stadieneinteilung erfolgt in Analogie zu der des Endometriumkarzinoms. Differenzialdiagnostisch sind Sarkome des Uterus, Adenosarkome und benigne Metaplasien des Endometriums sowie undifferenzierte Karzinome abzugrenzen.