Erschienen in:
01.08.2006 | Leitthema
Presbyopiekorrektur mittels Intraokularlinsen
verfasst von:
M. P. Holzer, T. M. Rabsilber, Prof. Dr. G. U. Auffarth
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2006
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Zusammenfassung
Die moderne Kataraktchirurgie hat in den letzten 20 Jahren eine enorme Weiterentwicklung von der kurativen zur funktionellen Intraokularlinsenchirurgie erfahren. Mit verbesserten operativen Techniken und Implantaten erweitern sich Patientenprofile und Indikationsstellungen immer mehr, sodass nicht nur die altersbedingte Katarakt, sondern auch die klare Linse im Rahmen eines refraktiven Linsenaustasches operiert wird. Gleichzeitig nimmt auch die Erwartungshaltung der Patienten gegenüber solchen Eingriffen deutlich zu. Der Akkommodationsverlust bedeutet für presbyope Patienten und insbesondere junge pseudophake Patienten subjektiv eine starke Einbuße an Lebensqualität. Multifokale Intraokularlinsen (MIOL) unterschiedlichen Aufbaus werden seit den 80er-Jahren implantiert. Die ersten MIOL waren vom refraktiven 2–3-Zonen-Design und vom diffraktiven Typ. In den ersten Jahren waren aufgrund der chirurgischen Techniken Komplikationen wie MIOL-Dezentrierungen und ein induzierter Astigmatismus nicht selten. Zusätzlich zeigten alle MIOL-Typen aus physikalisch-optischen Gründen ein herabgesetztes Kontrastsehvermögen und eine erhöhte Blendempfindlichkeit. Die neueren Entwicklungen der letzten Jahre auf diesem Sektor wie die faltbaren, multizonalen, progressiven refraktiven MIOL und asphärischen diffraktiven MIOL haben, insbesondere mit den verbesserten kataraktchirurgischen Techniken, viele dieser inititialen Probleme überwunden, sodass Multifokallinsen heutzutage (und eventuell auch akkommodative IOL in der Zukunft) außer zur reinen Aphakiekorrektur auch zur refraktiven Linsenchirurgie eingesetzt werden können.