Erschienen in:
01.04.2007 | Leitthema
Bevacizumab zur Therapie des Makulaödems infolge venöser retinaler Gefäßverschlüsse
verfasst von:
K.B. Schaal, A.E. Höh, A. Scheuerle, F. Schütt, Prof. Dr. S. Dithmar
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 4/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Venöse retinale Gefäßverschlüsse können durch eine erhöhte intravitreale VEGF-Konzentration zur Ausbildung eines Makulaödems führen. Wir berichten über anatomische und funktionelle Ergebnisse nach intravitrealer Bevacizumab-Injektion bei venösen retinalen Verschlüssen.
Methodik
18 Patienten mit Zentralvenen- und 22 Patienten mit Venenastverschluss und persistierendem Makulaödem (>300 μm) wurden in einer prospektiven Studie mit 2,5 mg Bevacizumab intravitreal behandelt. EDTRS-Visus, ophthalmologische Untersuchung und OCT erfolgen vor Therapiebeginn, 1 Woche nach Injektion und in monatlichen Intervallen. Reinjektionen wurden bei persistierendem bzw. erneutem Makulaödem in 6-wöchigen Abständen durchgeführt.
Ergebnisse
Bei keinem der 40 Patienten kam es zu einer subjektiven oder objektiven Befundverschlechterung. Die Injektionen (im Mittel 2,6±1,4 Injektionen) wurden bei einem mittleren Follow-up von 23±13 Wochen ausnahmslos sehr gut vertragen. Bei 73,3% der Patienten mit Zentralvenen- und bei 76,5% der Patienten mit Venenastverschluss kam es bei letzter Vorstellung zu einem signifikanten Visusanstieg (Visusgewinn um mindestes 3 Zeilen). Gleichzeitig hat sich die mittlere Netzhautdicke bei Patienten mit Zentralvenenverschluss von 921±264 μm auf 239±66,2 μm, und bei Patienten mit Venenastverschluss von 678±221 auf zuletzt 236±78 μm reduziert.
Schlussfolgerungen
In dieser Studie konnten nach intravitrealen Bevacizumab-Injektionen in einer Konzentration von 2,5 mg bislang keine intraokularen oder systemischen Nebenwirkungen beobachtet werden. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die intravitreale Anti-VEGF-Therapie eine viel versprechende Option bei Makulaödem infolge venöser retinaler Verschlüsse ist.