Erschienen in:
01.04.2007 | Leitthema
Retinale Zentralvenen- und Venenastverschlüsse
Aktueller Therapiestand in Deutschland, Österreich und der Schweiz
verfasst von:
A.E. Höh, K.B. Schaal, Prof. Dr. S. Dithmar
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 4/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel dieser Umfrage war es, in Erfahrung zu bringen, welche Therapieoptionen für retinale Zentralvenenverschlüsse (ZVV) und Venenastverschlüsse (VAV) in Deutschland, Österreich und der Schweiz derzeit Priorität haben.
Methodik
An die Mitglieder der Retinologischen Gesellschaft wurde ein Fragebogen zu den verschiedenen medikamentösen, lasertherapeutischen und chirurgischen Verfahren bei Zentralvenenverschlüssen und Venenastverschlüssen verschickt.
Ergebnisse
Der Auswertung liegen 124 beantwortete Fragebögen zugrunde. 64% der Kollegen halten eine isovolämische Hämodilution bei ZVV für sinnvoll. Pentoxyfyllin-Infusionen werden bei ZVV oder VAV von 32% bzw. 27% befürwortet. Eine Panlaserkoagulation bei ZVV wird von 39% der Kollegen nur bei Vorhandensein von Neovaskularisationen, von 61% in Abhängigkeit vom Ischämiegrad auch prophylaktisch ohne erkennbare Neovaskularisationen durchgeführt. Bei VAV mit Makulaödem halten 52% eine Makulagrid-Laserkoagulation für sinnvoll. 51% der Kollegen befürworten eine Sheathotomie bei VAV, 43% eine radiäre Optikusneurotomie (RON) bei ZVV. Intravitreale Triamcinolon-Injektionen bei ZVV oder VAV geben 58% bzw. 56% der Kollegen, während parabulbäre Triamcinolon-Injektionen lediglich von 2% bzw. 3% durchgeführt werden. Eine intravitreale Anti-VEGF-Therapie führen 72% der Kollegen durch, wobei die Mehrheit (94%) Bevacizumab einsetzt.
Schlussfolgerung
Es bestehen unter den Mitgliedern der Retinologischen Gesellschaft erhebliche Unterschiede in der Therapie retinaler Zentralvenenverschlüsse und Venenastverschlüsse. Die Initiierung weiterer Studien zu den verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten und die langfristige Erstellung von Therapieleitlinien erscheinen notwendig.