Erschienen in:
01.10.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Diabetische Makulopathie
verfasst von:
Prof. Dr. C. Haritoglou, M. Kernt, A. Wolf
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Die diabetische Makulopathie ist Folge der multifaktoriellen Veränderungen im Bereich der retinalen Kapillaren, die mit der diabetischen Stoffwechsellage einhergehen können. Man unterscheidet die ischämische Makulopathie und das diabetische Makulaödem. Das diabetische Makulaödem ist die häufigste Erblindungsursache bei Patienten im erwerbsfähigen Alter. Prospektive, randomisierte Studien konnten zeigen, das in der Behandlung des diabetischen Makulaödems mit fovealer Beteiligung durch neue zugelassene intravitreal injizierte VEGF („vascular endothelial growth factor“)-Hemmer wie Ranibizumab und Aflibercept sehr gute funktionelle und morphologische Ergebnisse erreicht werden, die der fokalen/„grid“ Lasertherapie überlegen sind. Neben den VEGF-Inhibitoren sind auch Steroide in Form von mit Dexamethason und Fluozinolon beladenen Implantaten verfügbar, wobei Fluozinolon als Second-line-Option bei chronischen, therapierefraktären Ödemen angesehen wird. Die VEGF-Inhibitoren können je nach Präparat in unterschiedlichen Therapieschemata, als PRN (Pro-Re-Nata) oder Treat-and-extent-Schema, angewendet werden. Die Laserbehandlung behält jedoch ihren hohen Stellenwert bei der Therapie des Makulaödems ohne direkte foveale Beteiligung und damit noch meist gutem Visus. Sie ist weiterhin auch indiziert als panretinale Koagulation zur Behandlung ischämischer Areale in der peripheren Netzhaut zur Prävention neovaskulärer Komplikationen. Es wird sich zeigen, ob die panretinale Laserkoagulation evtl. auch Einfluss auf die Therapiefrequenz im Rahmen der intravitrealen Injektionsbehandlung hat. Chirurgische Verfahren wie die Vitrektomie sind heute im Wesentlichen Fällen mit zusätzlichen pathologischen traktiven Veränderungen der vitreoretinalen Grenzfläche vorbehalten.