Erschienen in:
03.03.2016 | Ödeme | Originalien
Liefert die OCT-Morphologie Hinweise für die Visusprognose nach Venenverschluss?
SD-OCT-Analyse bei retinalem Venenverschluss vor und nach Resorption des initialen Makulaödems
verfasst von:
Dr. K. Schröder, P. Ackermann, M. Brachert, S. Bairov, G. Geerling, R. Guthoff
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 6/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Trotz Resorption des infolge eines retinalen Venenverschlusses (RVV) entstandenen Makulaödems (MÖ) nach intravitrealer Anti-VEGF-Therapie (IVOM) persistiert die Visusminderung häufig.
Ziel der Arbeit
Durch qualitative und quantitative Auswertung von Spectral-Domain optische Kohärenztomographie (SD-OCT)-Aufnahmen bei RVV-Patienten mit nach Therapie zurückgebildetem MÖ sollen morphologische und funktionelle Resultate korreliert werden.
Material und Methoden
Foveale SD-OCT-Scans von 13 RVV-Patienten wurden nach vollständigem Rückgang des initialen MÖ nach IVOM retrospektiv ausgewertet. Die Dicke der inneren Netzhautschichten bis zur Membrana limitans externa (ELM) und der Photorezeptoren [ELM bis retinales Pigmentepithel (RPE)] wurde mittels automatischer Segmentierungssoftware bestimmt. Die foveale Kontinuität der 4 äußeren hyperreflektiven Bänder [ELM, ellipsoide Zone der Innensegmente (ISe), Interdigitationszone (IZ), RPE] sowie die Lage des initialen MÖ wurden beurteilt. Patienten mit gutem ≤ log(MAR) 0,3 (n = 10) und schlechtem Endvisus ≥ log(MAR) 1,0 (n = 3) wurden verglichen.
Ergebnisse
Die inneren Netzhautschichten bis zur ELM waren in der schlechteren Visusgruppe dünner. Bei gutem Endvisus lag das initiale MÖ signifikant häufiger oberhalb der ISe und die ISe war nach MÖ-Resorption tendenziell häufiger morphologisch intakt.
Diskussion
Bei fehlendem Visusanstieg trotz trockenem Makulabefund zeigten sich die inneren Netzhautschichten bis zur ELM in der SD-OCT dünner, was als Atrophie zu werten ist. Im Bereich der Photorezeptoren zeigten sich qualitative Unterschiede. Mögliche Erklärungen könnten Ischämie und sowie eine Mitbeteiligung der äußeren Netzhautschichten im Rahmen des initialen MÖ darstellen, die zu einer dauerhaften Schädigung der ISe führen.