Erschienen in:
24.05.2016 | Leitthema
„Smart eye data“
Entwicklung eines Fundaments für medizinische Forschung mittels Smart-Data-Applikationen
verfasst von:
Dr. K. Kortüm, M. Müller, C. Hirneiß, A. Babenko, D. Nasseh, C. Kern, A. Kampik, S. Priglinger, T. C. Kreutzer
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 6/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Unter Smart Data versteht man die intelligente Sammelplanung, Umsetzung und Evaluation großer Datenmengen. Dies trifft auch auf die Augenheilkunde zu, da mehr und mehr Daten digital anfallen. Einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn sowie Möglichkeiten der personalisierten Therapie erwartet man sich aus der Kombination der Messdaten mit klinischen Werten aus einer digitalen Akte.
Ziel der Arbeit
Im Rahmen dieser Arbeit soll gezeigt werden, wie man die Daten aus Messgeräten sowie einer digitalen Akte in einem „Data Warehouse“ (DW) zusammenführen kann.
Material und Methoden
Es wurde eine Erweiterung des klinischen Informationssystems (Krankenhausinformationssystem [KIS]) um Eingabemasken für die Augenheilkunde durchgeführt, sowie Arztbriefe wurden exportiert. Diese Daten werden nächtlich in ein DW importiert. Die Anbindung von Diagnostikgerät an das KIS per HL7-Schnittstelle erfolgte über ein Bildarchivsystem. Der Export von Messdaten in das DW geschah über selbst entwickelte Programme. Zur Datenanalyse wurde eine Software für augenärztliche Bedürfnisse modifiziert.
Ergebnisse
Es wurden 12 Eingabemasken innerhalb des KIS geschaffen sowie der Inhalt von 32.234 Arztbriefen importiert. Es konnten 23 Diagnostikgeräte an das Bildverwaltungssystem angeschlossen werden und 85.114 OCT (optische Kohärenztomographie)-Datensätze, 19.098 IOLMaster-Datensätze sowie 5425 Pentacam-Datensätze in das DW mit über 300.000 Patienten importiert werden. Zur Datenanalyse wurde eine Auswertungssoftware entwickelt, die Filtermöglichkeiten bietet.
Diskussion
Durch den Aufbau eines DW steht eine Grundlage für klinische und epidemiologische Auswertungen zur Verfügung. In Zukunft kann der Datenbestand genutzt werden, um Entscheidungsfindungssysteme sowie Anwendungen für personalisierte Medizin zu entwickeln.