Erschienen in:
01.08.2010 | Leitthema
Die Bedeutung von Biologika bei der Therapie der SoJIA (Morbus Still)
verfasst von:
Dr. G. Dückers, T. Niehues
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 6/2010
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Zusammenfassung
Die SoJIA („systemic onset juvenile idiopathic arthritis“) gilt gegenwärtig als schwer therapierbar. Neben den konventionellen Therapieoptionen mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), Kortikoiden oder „disease-modifying antirheumatic drugs“ (DMARDs) bieten Biologika eine Erweiterung des Behandlungsspektrums. Biologika greifen gezielt pathophysiologisch relevante Zytokine und Effektorzellen der Autoinflammation an. Einige Biologika sind für den Einsatz im Kindesalter bei rheumatischen Erkrankungen bereits zugelassen.
Zur Darstellung der aktuellen Datenlage über den Einsatz von Biologika bei SoJIA haben wir eine Medline-Recherche für die Jahre 2005 bis März 2010 unter den MeSH-Terms „SoJIA“, „systemic juvenile idiopathic arthritis“ und „biologicals“ und eine Recherche im NIH- („National Institutes of Health“-) Studienregister vorgenommen.
Es finden sich wenige und nicht hinreichend überzeugende Daten zum Einsatz von Etanercept und Adalimumab bei SoJIA. Ergebnisse über Infliximab oder andere neue Tumor-Nekrose-Faktor- (TNF-)α-Inhibitoren sind gegenwärtig nicht für SoJIA publiziert. Die Hemmung von Interleukin- (IL-)1 oder IL-6 zeigt vielversprechende Ansätze für die Therapie der SoJIA. Daten über den therapeutischen Effekt von Abatacept sind nur in geringen Fallzahlen vorhanden.
Weitere Studien zum Einsatz von Biologika bei SoJIA unter Berücksichtigung individueller Faktoren sind wünschenswert. Die Langzeitsicherheit aller Biologika sollte in prospektiven Registern untersucht werden.