Erschienen in:
01.09.2011 | Übersichten
Epidurale Rückenmarkstimulation zur Therapie chronischer Schmerzen
Zusammenfassung der S3-Leitlinie
verfasst von:
Prof. Dr. V. Tronnier, R. Baron, F. Birklein, S. Eckert, H. Harke, D. Horstkotte, P. Hügler, M. Hüppe, B. Kniesel, C. Maier, G. Schütze, R. Thoma, R.D. Treede, V. Vadokas, für die Arbeitsgruppe zur Erstellung der S3-Leitlinie
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Die epidurale Rückenmarkstimulation (SCS) ist ein reversibles, aber invasives Verfahren, das bei neuropathischen Schmerzen, z. B. beim CRPS I und bei überwiegenden chronischen Radikulopathien im Rahmen eines Failed-back-surgery-Syndroms nach erfolgloser konservativer Therapie eingesetzt werden sollte. SCS kann auch dem Ausschluss von kurativen Verfahren und konservativen Therapieversuchen bei vaskulär bedingten Schmerzen wie z. B. der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit Stadium II und III nach Fontaine und der therapierefraktären Angina pectoris erfolgreich zum Einsatz kommen. Die klinische Praxis hat gezeigt, bei welchen Krankheitsbildern die epidurale Rückenmarkstimulation keinen Erfolg hat, z. B. Schmerzen beim kompletten Querschnittsyndrom oder bei Atrophie/Verletzung der sensiblen Bahnen des Rückenmarks oder bei Karzinomschmerzen. Entscheidend ist neben der Diagnosestellung eine geeignete und kritische Patientenselektion. Die epidurale Rückenmarkstimulation sollte immer im Rahmen eines interdisziplinären multimodalen Therapiekonzepts eingesetzt werden. Die Implantation sollte nur in Therapiezentren erfolgen, die Erfahrung mit der Therapie haben und die in der Lage sind, potenzielle Komplikationen zu behandeln.