Erschienen in:
01.12.2015 | Übersichten
Hausärztliche Palliativversorgung bei nichtonkologischen Patienten
Eine Übersichtsarbeit
verfasst von:
K. Afshar, K. Geiger, G. Müller-Mundt, J. Bleidorn, Prof. Dr. N. Schneider
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die meisten Patienten können in ihrer letzten Lebensphase im Rahmen der allgemeinen Palliativversorgung v. a. durch Hausärzte betreut werden. Dabei überwiegen – im Gegensatz zur spezialisierten Palliativmedizin – Patienten mit nichtonkologischen Erkrankungen.
Ziel der Arbeit
Basierend auf einer Literaturanalyse präsentiert dieser Beitrag aktuelle Themen der Forschungsliteratur zur hausärztlichen Versorgung dieser Patientengruppe am Lebensende.
Material und Methoden
Es erfolgten eine Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und Scopus für den Zeitraum 2008 bis 2013 sowie formale und inhaltsanalytische Auswertungen entlang der Kriterien des PRISMA-Statements.
Ergebnisse
Es wurden 127 Artikel in die inhaltliche Analyse und den finalen Review eingeschlossen. Vier thematische Schwerpunkte wurden herausgearbeitet: 1) spezifische Zielgruppen (z. B. hochaltrige Patienten, Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz, Schmerzpatienten), 2) Zusammenarbeit von Hausärzten mit anderen Ärzten und Gesundheitsprofessionen, 3) palliativmedizinische Qualifizierung sowie 4) Betreuung von Palliativpatienten in der Praxis. Zum vierten Themenkomplex und insbesondere der Untergruppe „Barrieren und fördernde Aspekte der Palliativversorgung“ fanden sich die meisten Arbeiten. Eine zentrale Barriere besteht in einer ungenügenden Koordination der beteiligten Akteure. Förderlich ist eine frühzeitige, vorausschauende Versorgungsplanung, in der konkrete Aspekte einer späteren Palliativversorgung thematisiert werden.
Schlussfolgerungen
Die aktuelle Forschungsliteratur verdeutlicht die Wichtigkeit einer Optimierung von Versorgungsstrukturen und -prozessen sowie einer frühzeitigen Auseinandersetzung mit Themen des Lebensendes in der hausärztlichen Praxis. Hierfür ist eine strukturierte Identifikation des palliativen Versorgungsbedarfs unter Einsatz von geeigneten Erhebungsinstrumenten zielführend.