Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Möglichkeiten der plastischen Chirurgie in der Behandlung von Weichteilsarkomen
verfasst von:
Prof. Dr. M. Lehnhardt, K. Harati, O. Goertz, A. Ring, A. Daigeler
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 11/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die onkologiegerechte, weite En-bloc-Resektion mit allseits tumorfreien Resektionsrändern (R0-Resektion) stellt weiterhin die wichtigste Maßnahme in der Behandlung des lokal begrenzten Weichgewebesarkoms dar. Bei lokal sehr weit fortgeschrittenen Tumoren, die wichtige anatomische Strukturen bereits infiltriert haben, ist die Erlangung einer solchen R0-Situation jedoch mit stark belastenden und mutilierenden operativen Eingriffen verbunden, die unter Umständen zu Funktionsverlusten an den betroffenen Extremitäten oder der Rumpfwand führen können. Verschiedene Verfahren aus der plastischen Chirurgie können die Morbidität nach derartigen Eingriffen reduzieren.
Ziel
Ziel ist es, die Möglichkeiten der plastischen Chirurgie in der multimodalen Therapie von Weichgewebesarkompatienten aufzuzeigen und zu verdeutlichen.
Material und Methoden
Der Beitrag basiert auf einer selektven Literaturrecherche und der Auswertung des eigenen Patientenkollektivs.
Ergebnisse
Verschiedene plastisch-chirurgische Verfahren stehen in der kurativen und palliativen Behandlung von Weichgewebesarkompatienten bei Extremitäten- oder Rumpfwandbefall zur Verfügung. Ausgeprägte Weichteildefekte können durch lokale, gestielte oder freie Lappenplastiken gedeckt werden, während Knochendefekte mithilfe freier Knochentransplantate überbrückt werden können. Motorische Ersatzplastiken können nach tumorbedingten Nerven- oder Muskelresektionen die Funktion der betroffenen Extremität wiederherstellen. In palliativen Krankheitsstadien mit exulzerierten Tumoren kann durch eine suffiziente operative Weichgewebedeckung nach Tumordebulking die Lebensqualität betroffener Patienten verbessert werden.
Diskussion
Rekonstruktive plastisch-chirurgische Verfahren vermögen Funktionsverluste und Weichteildefekte zu korrigieren, sodass Amputationen der betroffenen Gliedmaßen vermieden werden oder rumpfwandresezierende Verfahren erst ermöglicht werden. In palliativen Situationen können sie zu einer Verbesserung der Lebensqualität verhelfen.