Erschienen in:
01.10.2010 | Leitthema
Optimierung des mikrobiologischen und histologischen Status der humanen Allografts
Eine Verbesserung der klinischen Ergebnisse bei der Behandlung von Gefäßinfektionen
verfasst von:
T. Bisdas, O.E. Teebken
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 6/2010
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Zusammenfassung
Nach wie vor sind Gefäß- und Gefäßprotheseninfektionen mit einer hohen Mortalität und Morbidität assoziiert. Verschiedene Therapien wie der extraanatomische Bypass oder die In-situ-Rekonstruktion mit silber- oder antibiotisch-beschichteten Grafts wurden empfohlen, doch sind die Komplikationsraten (Sterblichkeit, Reinfektion, Antibiotikaresistenz) noch vergleichsweise hoch. Alternativ werden autologe tiefe Beinvenen oder kryokonservierte humane Allografts (Homografts) als Gefäßersatz verwendet. Trotz theoretischer Vorteile bei der Verwendung autologer Materialien ist andererseits das Trauma bei der Venenentnahme groß und postoperative Wundinfektionen sowie Ödeme sind nicht selten. Homografts wurden immer wieder als Alternative bei Gefäßinfektionen beschrieben. Allerdings sind sie auch bekannt für gravierende Komplikationen wie Degeneration, Kalzifikation und Reinfektion. Entscheidend für die Langzeitfunktion sind der mikrobiologische Status der Homografts vor der Implantation, die Qualität der Kryokonservierung mit ihrer Wirkung auf die histologische Struktur sowie die Immunreaktion des Empfängers. In der vorliegenden Übersicht werden die In-vitro-Verfahren zur Optimierung dieser Faktoren systematisch zusammengefasst und ihr Einfluss auf die Verbesserung der klinischen Ergebnisse in den vergangenen Jahren dargestellt.