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Erschienen in: Gefässchirurgie 6/2014

01.10.2014 | Leitthema

Wie ist die Umsetzung eines AAA-Screening-Programms in Deutschland möglich?

verfasst von: F. Heidemann, U. Meier, T. Kölbel, G. Atlihan, Prof. Dr. E.S. Debus

Erschienen in: Gefässchirurgie | Ausgabe 6/2014

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Zusammenfassung

Hintergrund

Screeningprogramme sind aktuell von hohem gesundheitspolitischen Interesse. Für das Ultraschallscreening auf abdominelle Aortenaneurysmen (AAA) bestehen international umfangreiche Studien, die auf die signifikante Reduktion der AAA-assoziierten Letalität verweisen. In Anbetracht dessen wurden in verschiedenen Ländern AAA-Screening-Programme mit unterschiedlicher Infrastruktur implementiert.

Ziel

Auch in Deutschland soll ein AAA-Screening eingeführt werden. Die Umsetzung ist jedoch von unterschiedlichen Faktoren abhängig. In dieser Arbeit wird anhand einer Hausarztumfrage die Versorgungssituation in Deutschland beleuchtet und den Versorgungsstrukturen von Ländern gegenübergestellt, in denen das AAA-Screening bereits etabliert wurde. Anhand eines Vergleichs erfolgt eine Analyse, ob und unter welchen Vorgaben ein AAA-Screening in Deutschland umsetzbar ist.

Material und Methoden

Mithilfe eines Fragebogens wurde eine bundesweite schriftliche Befragung von 2000 repräsentativ ausgewählten Hausärzten hinsichtlich ihrer Fachkenntnis zum Thema AAA, Ultraschallausstattung und Screening-Motivation durchgeführt.

Ergebnisse

Ein Großteil der deutschen Hausärzte besitzt die nötige Fachkenntnis und Ultraschallfertigkeit zum Screening auf AAA. Mehr als zwei Drittel der befragten Ärzte verfügen über ein Ultraschallgerät. Die Mehrheit traut sich ein Screening zu. Etwa die Hälfte der Befragten ist motiviert, an einer Fortbildung zum Thema AAA teilzunehmen. Etwa drei Viertel der Befragten können sich die Implementierung eines Ultraschallscreenings auf AAA im Hausarztsektor vorstellen.

Schlussfolgerung

Die Grundvoraussetzungen einer bundesweiten Implementierung eines AAA-Screenings im Hausarztsektor sind auf der Basis von Fachkenntnis, Motivation und Ultraschallkapazität gegeben, und dessen Implementierung erscheint aufgrund einer einfacheren Umsetzbarkeit mit geringerem logistischen und finanziellen Aufwand im Vergleich zu ausländischen Modellen vorteilhaft.
Literatur
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Metadaten
Titel
Wie ist die Umsetzung eines AAA-Screening-Programms in Deutschland möglich?
verfasst von
F. Heidemann
U. Meier
T. Kölbel
G. Atlihan
Prof. Dr. E.S. Debus
Publikationsdatum
01.10.2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Gefässchirurgie / Ausgabe 6/2014
Print ISSN: 0948-7034
Elektronische ISSN: 1434-3932
DOI
https://doi.org/10.1007/s00772-014-1328-8

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