Erschienen in:
20.07.2017 | Arthrosen | Übersicht
Ellenbogenendoprothetik
Indikationen, Verfahren und Ergebnisse
verfasst von:
A. Harbrecht, M. Hackl, T. Leschinger, K. Wegmann, L. P. Müller
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 1/2018
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Zusammenfassung
Ellenbogentotalendoprothesen (EBTEP) finden ihren Einsatz sowohl beim schmerzhaften arthritisch/arthrotisch vorgeschädigten Ellbogengelenk als auch in der akuten Fraktursituation, insbesondere bei nichtrekonstruierbarer distaler Humerusfraktur des geriatrischen Patienten. Die neueren Prothesenmodelle setzten dabei auf einen Semi-constrained-Mechanismus mit Sloppy-hinge-Prinzip (Valgus-Varus-Beweglichkeit ca. ±7°). Die Verwendung trizepserhaltender Zugänge reduziert das Risiko einer postoperativen Trizepsinsuffizienz. Es werden aktuell 10-Jahres-Überlebensraten von 90 % erreicht. Die EBTEP führt zur Schmerzreduktion und zu zufriedenstellenden Bewegungsausmaßen. Die häufigsten Komplikationen sind Infektion, aseptische Lockerung, Gelenkinstabilität und Materialversagen. Radiuskopfprothesen finden ihren Einsatz insbesondere bei nichtrekonstruierbaren Radiuskopffrakturen und seltener bei posttraumatischen Arthrosen des Radiuskopfes. Im eigenen Verfahren wird in der akuten Fraktursituation die monopolare, nicht zementierte Langschaftprothese bevorzugt. Der Kocher-Zugang bietet als Zugangsweg eine gute Exposition des lateralen Ellenbogens, um so die Höheneinstellung der Radiuskopfprothese korrekt durchführen zu können und ein Overstuffing zu vermeiden. In aktuellen Studien konnten mittelfristig in ca. 70–90 % der Fälle gute bis exzellente klinische Ergebnisse ermittelt werden. Die häufigsten Komplikationen sind Overstuffing, Infektion, Implantatversagen und die posttraumatische Arthrose.