Parenterale Ernährung

Eine parenterale Ernährung (PE) kann die orale Nahrungszufuhr ergänzen oder ersetzen und ist heute bei professioneller Handhabung sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich als medizinische Standardbehandlung etabliert und nahezu flächendeckend verfügbar. Allerdings hat die intravenöse Ernährung keine prinzipiellen Vorzüge gegenüber einer oralen bzw. enteralen Ernährung. Da eine PE sowohl mit relevanten Belastungen für den betroffene Patienten als auch mit erheblichem technischen und finanziellen Aufwand verbunden ist, sollte eine PE nur dann gewählt werden, wenn trotz aller Bemühungen eine Ernährung auf dem normalen Weg oder über eine enterale Sonde nicht ausreichend möglich ist. In aller Regel beschränkt dies die langfristige PE auf Situationen mit chronischen und relevanten Störungen der intestinalen Transport- oder Absorptionsfunktionen (1). Vor der Einleitung einer PE sind deshalb in jedem Einzelfall die zu erwartenden Vorteile gegenüber den Belastungen und Risiken sorgfältig abzuwägen und mit dem oder der Betroffenen und deren Angehörigen zu besprechen.