Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
Die schaftfreie Eclipse-Prothese – Indikation und mittelfristige Ergebnisse
Eine prospektive Multicenterstudie
verfasst von:
Prof. Dr. U.H. Brunner, M. Fruth, K. Rückl, P. Magosch, M. Tauber, H. Resch, P. Habermeyer
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund und Hypothese
Der Schaft der Schulterprothese, lange Zeit Goldstandard, kann Komplikationen und Systemprobleme bedingen. Schaftfreie Prothesen sollen schaftbezogene Komplikationen und Knochenverluste vermeiden. Erreicht werden soll eine ideale Ausrichtung und Implantation unabhängig von der Schaftachse bei sicherer Verankerung.
Studiendesign
Es wurde eine prospektive multizentrische Studie durchgeführt.
Methode
Insgesamt 233 Patienten mit schaftfreier Eclipse-Prothese (Fa. Arthrex) wurden prospektiv durchschnittlich 23 Monate nachverfolgt (70 Traumafolgen; 100 primäre, 29 Instabilitäts- und 4 postinfektiöse Omarthrosen; 3 Defektarthropathien; 6 avaskuläre Nekrosen und 16 rheumatoide Arthritiden). Erfasst wurden der Constant Murley Score (CMS) sowie der radiologische Verlauf.
Ergebnisse
Der CMS verbesserte sich im gesamten Studienkollektiv signifikant von 52 auf 79%, auch in allen Untergruppen konnte eine deutliche Besserung beobachtet werden. Am meisten profitierten Patienten mit Omarthrose, Totalprothesen erzielten hier im Vergleich zu Hemiprothesen z. T. signifikant bessere Ergebnisse. Die Gesamtkomplikationsrate betrug 9,8% (n = 22): Eine prothesenassoziierte Komplikation (Prothesenlockerung), 2 periprothetischen Frakturen (0,86%), 11 Revisionen (4,7%) einschließlich 3 Infekte (1,4%). Die radiologische Einheilung der Prothese war bei 92,2% der Fälle komplett, bei 7,2% fand sich eine Verminderung der Knochendichte, in der Regel zwischen Kopf und oberem Schraubenanteil, ohne klinische Konsequenz.
Schlussfolgerung
Die schaftfreie Eclipse-Prothese heilt sicher ein und ist posttraumatisch sowie bei anderen Indikationen sicher einsetzbar. Schaftbezogene Komplikationen konnten vermieden werden. Langzeitstudien müssen diese Ergebnisse evaluieren.