Erschienen in:
01.09.2013 | Originalarbeit
Wird das Outcome durch den Einsatz einer minimalinvasiven Operationstechnik mit winkelstabiler Plattenosteosynthese bei proximalen Humerusfrakturen verbessert?
verfasst von:
Prof. Dr. med. Rupert Ketterl
Erschienen in:
Obere Extremität
|
Ausgabe 3/2013
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Zusammenfassung
Fragestellung
Kann durch die Änderung der Operationstechnik mit Einbringung einer winkelstabilen Platte über einen minimalinvasiven Zugang unter Zuhilfenahme eines Zielbügels eine Verbesserung der Behandlungsergebnisse erzielt werden?
Methodik
Bei 100 Patienten, die bei Humeruskopffrakturen mit winkelstabiler Plattenosteosynthese unter Zuhilfenahme eines Zielbügels über einen Deltoidsplit-Zugang versorgt wurden, erfolgte über einen Zeitraum von 3 Jahren prospektiv eine Datenerhebung. Die Ergebnisse wurden mit einer Gruppe von 100 Patienten verglichen, die bei Humeruskopffrakturen mit demselben Implantat, jedoch in offener Operationstechnik über einen deltoideopektoralen Zugang osteosynthetisch versorgt wurden. Diese Daten wurden ebenfalls prospektiv über einen Zeitraum von 3 Jahren gewonnen.
Ergebnisse
Mit Einführung der minimalinvasiven Operationstechnik konnte die Operationszeit und die stationäre Aufenthaltsdauer signifikant verkürzt werden. Erzielt wurde eine Reduktion der Schmerzempfindung und Komplikationsrate, eine Verbesserung der Beweglichkeit und des funktionellen Outcomes. Die Ergebnisse zeigten sich früh postoperativ sowie in den ersten Monaten signifikant. Zu einem späteren Zeitpunkt waren die Unterschiede noch nachweisbar, jedoch nicht mehr in der ursprünglichen Ausprägung vorhanden.
Schlussfolgerung
Die Plattenosteosynthese hat bei der Versorgung von proximalen Humerusfrakturen weiterhin ihren Stellenwert. Durch eine minimalinvasive Operationstechnik lassen sich die frühzeitigen Behandlungsergebnisse bei Versorgung von proximalen Humerusfrakturen mittels Plattenosteosynthese verbessern. Die in der perioperativen Phase und in den ersten Monaten signifikanten Vorteile lassen sich im Langzeitverlauf nicht mehr in der ursprünglichen Ausprägung nachweisen.