Erschienen in:
01.06.2010 | Originalien
Insomnien in der pädiatrischen Praxis
Häufigkeit, familiäre Belastung und Behandlungsempfehlungen
verfasst von:
Dr. A.A. Schlarb, M.D. Gulewitsch, M. Hautzinger
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die unter Schlafproblemen, insbesondere Insomnien, leiden, steigt stetig an. Neben Leistungseinschränkungen und psychischen Beeinträchtigungen besteht eine Chronifizierungsgefahr. Meist sind Pädiater diejenigen, die zuerst um Hilfe aufgesucht werden. Mittels eines Fragebogens wurden Daten von 167 Ärzten in pädiatrischen Praxen u. a. über Auftretenshäufigkeiten in ihrer Praxis, Geschlechterverteilung, familiäre Häufung, Belastung und therapeutische Vorgehensweise erhoben. Geschätzte 3,3% der Vorstellungen erfolgen aufgrund von Insomnie. Die wahrgenommene familiäre Häufung beträgt 23,9%. Trotz hoher eingeschätzter Belastung der Eltern wird nur von 9,6% der Pädiater das Hinzuziehen eines Psychologen usw. und von 7,8% Maßnahmen wie Einschlafritual oder Schlafprotokoll empfohlen, hingegen von 20,0% der Einsatz von Naturheilkunde bzw. pflanzlichen Sedativa. Schlafstörungen im Kindesalter, insbesondere Symptome der Insomnie, sollten explizit in der pädiatrischen Praxis erfragt werden. In der pädiatrischen Ausbildung sollte das Thema schlafmedizinische Diagnostik und Beratung einen wesentlichen Bestandteil darstellen.