Erschienen in:
09.10.2020 | Telemedizin | Leitthema
Teleradiologie und Telemedizin
verfasst von:
M. Kremers
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Im Sog der fortschreitenden Digitalisierung im Gesundheitswesen werden immer wieder neue telemedizinische Anwendungen entwickelt, vorgestellt und hochgejubelt, bevor sie meist wieder verschwinden. Viele von ihnen schaffen es nicht, sich im Markt zu etablieren, weil sie sich weder technisch noch von den Arbeitsprozessen her einfach in bestehende Strukturen integrieren lassen. Eine Hürde dabei sind auch die noch fehlenden etablierten Rahmenbedingungen der Telematikinfrastruktur. Gleichwohl gibt es gerade dort gute Beispiele, wo auf bestehende Standards aufgesetzt und somit sowohl intern als auch extern ohne aufwendige Schnittstellen gearbeitet werden kann. Der DICOM-Standard für medizinische Bilddaten bildet hierfür eine gute Grundlage, da er durchweg etabliert ist. Da Bilddaten in vielen medizinischen Bereichen gebraucht werden, erreicht der Nutzen der fachbereichs- und einrichtungsübergreifenden Kommunikation dieser Bilddaten schnell ein ausreichendes Maß, um Systeme des Bilddatenaustauschs zu implementieren. Im Netzwerk des Westdeutschen Teleradiologieverbunds belegt der monatliche Austausch von 50.000 Untersuchungen zwischen den rund 450 Teilnehmern, dass telemedizinische Kooperationen sinnvoll und herkömmlichen Wegen, in diesem Fall dem Erstellen und Versenden von CDs, überlegen sein können. Beleuchtet man dabei die einzelnen Prozesskomponenten, lässt sich ablesen, was auch für elektronische Patientenakten gelten muss, damit sich diese etablieren können. Neben der Finanzierung sind dies v. a. die Interoperabilität und eine Nutzung, die den beteiligten Personen bei der Behandlungsqualität und beim Einsatz der Ressourcen eine sofort spürbare Verbesserung bringt.