Erschienen in:
06.12.2013 | Schwerpunkt_Lipidologie
Lipidapherese
Indikationen und Therapie
verfasst von:
Ioanna Gouni-Berthold, Prof. Dr. Heiner K. Berthold
Erschienen in:
CardioVasc
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Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Für die Lipidapherese gibt es gegenwärtig drei Hauptindikationen, (1) die homozygote familiäre Hypercholesterinämie (FH), (2) die heterozygote FH und (3) die isolierte Hyperlipoproteinämie(a). Bei den seltenen Patienten mit homozygoter FH ist die Lipidapherese in der Regel eine etablierte Therapie, da die exzessiv hohen Konzentrationen des LDL-Cholesterins mit anderen Mitteln nicht in den Zielbereich gebracht werden können. Die Indikation zur Lipidapherese wird bei den beiden anderen Erkrankungen gestellt, wenn trotz intensiver lipidsenkender und das kardiovaskuläre Risiko senkender Therapie ein Progress der kardiovaskulären Erkrankung vorliegt, die Lipidzielwerte nicht erreicht werden oder die lipidsenkende Therapie nicht vertragen wird. Die vorhandene Evidenz deutet bei allen Indikationen auf einen möglichen Nettonutzen der Lipidapherese, die Qualität der Evidenz ist insgesamt aber relativ niedrig. Für die Indikationsstellung und Erstattung im Rahmen der vertragsärztlichen Behandlung bestehen Regelungen des Gemeinsamen Bundesausschusses, welche Fremdgutachten sowie Genehmigung durch eine Fachkommission und die Krankenkasse für den Einzelfall beinhalten. Mehrere wirksame Aphereseverfahren stehen zur Verfügung, die in der Regel gut verträglich sind. Forschungsbedarf in Form von randomisierten Studien gibt es vor allem bei der heterozygoten FH und bei erhöhtem Lipoprotein(a) [Lp(a)].