Erschienen in:
14.01.2022 | Handlungsalgorithmen
Handlungsempfehlung: Knorpeltherapie am Kniegelenk
verfasst von:
Prof. Dr. med. Philipp Niemeyer, Svea Faber, Alexander Bumberger
Erschienen in:
Knie Journal
|
Ausgabe 1/2022
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Auszug
Die vorliegende Handlungsempfehlung „Knorpeltherapie am Kniegelenk“ basiert in Bezug auf die eigentliche Therapieempfehlung auf der wissenschaftlichen Aufarbeitung der aktuell verfügbaren Literatur zur Behandlung von Knorpelschäden am Kniegelenk und einer sich daran anschließenden Bewertung im Sinne eines Delphi-Prozesses, der zwischen Februar 2021 und April 2021 im Gremium der Arbeitsgemeinschaft „Klinische Geweberegeneration“ der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) [
6] erfolgte, die sich seit dem Jahr 2004 mit Behandlungsempfehlungen zur Therapie von Knorpelschäden am Kniegelenk beschäftigt und diese in regelmäßigen Abständen veröffentlicht [
1,
7‐
9]. Basierend auf der wissenschaftlich-klinischen Evidenz, wurde hier erstmals die matrixaugmentierte Knochenmarkstimulation als Therapieverfahren in die aktuelle Empfehlung aufgenommen, da sich doch hier die Datenlage in den vergangenen Jahren verbessert hat. Die Empfehlung zur Indikation der reinen Mikrofrakturierung wurde dagegen strenger gestellt und das „Mikrodrilling“ erstmals als Optimierung der konventionellen Mikrofrakturierung empfohlen [
2]. Als Neuerung gegenüber vorausgehenden Empfehlungen wurde auch eine Differenzierung zwischen „Standardmethoden“ und „Potenzialmethoden“ vorgenommen. Dies erschien notwendig, weil vielfach neue Methoden auf den Markt drängen, eine abschließende Bewertung der Wertigkeit von Verfahren aber aus Sicht der Beurteilung der klinischen Evidenz erst mit verfügbaren mittelfristigen Ergebnissen möglich ist. Hierzu zählen die Implantation osteochondraler Allografts im hier nicht zitierten Teil der Behandlungsempfehlung osteochondraler Defekte sowie das „Minced-Cartilage-Verfahren“. …