Eine Brachioplastie, die in Kombination mit einer Liposuktion bei Patienten nach massivem Gewichtsverlust eingesetzt wird, führt zu besseren Ergebnissen als eine traditionelle Armstraffung. Das sind die Ergebnisse eines neuen, retrospektiven Reviews.
Nach bariatrischen Operationen muss überschüssige Haut oft entfernt werden – und das nicht nur am Bauch, sondern u. a. auch an den Armen. Eine Brachioplastie, also eine Straffung des Oberarms, ist jedoch meist mit einem hohen Risiko für postoperative Komplikationen verbunden. In einem neuen retrospektiven Review [1] präsentierten die Autoren die Outcomes und Komplikationen einer Brachioplastie, die in Kombination mit einer Liposuktion durchgeführt worden war. Bei dieser Methode bleiben im Gegensatz zur herkömmlichen Armstraffung das vaskuläre, das nervale und das lymphatische Netzwerk erhalten. Als Kontrolle dienten Probanden, die sich nur einer Standard-Brachioplastie unterzogen hatten. Es wurden Outcomes und Komplikationen bis zu acht Jahre nach den Eingriffen dokumentiert und ausgewertet.
Insgesamt 31 Patienten, die sich nach einem massiven Gewichtsverlust für eine Armstraffung entschieden hatten, nahmen an der Studie teil. Die Teilnehmer wogen im Mittel 75,4 Kilogramm (BMI 26,67 kg/m2) und hatten vor dem Eingriff im Schnitt 56,42 Kilogramm Gewicht verloren. 20 Probanden erhielten eine Standard-Brachioplastie, bei der die überschüssige Haut in einem Stück entfernt wurde. Durchschnittlich entfernten die Chirurgen dabei 397,8 g Gewebe. Bei 11 Patienten führten die Ärzte eine liposuktionsassistierte Armstraffung (liposuction-assisted brachioplasty, LAB) durch. Hier wurde zunächst verbleibendes Fett abgesaugt und anschließend die überschüssige Haut weggenommen. Im Mittel entfernten die Chirurgen den Patienten 256,63 g Gewebe.
Weniger Komplikationen mit LAB
In beiden Gruppen dauerte die Op. im Schnitt 2,6 Stunden. Mit der LAB war allerdings die postoperative Hospitalisierungsdauer kürzer als mit der traditionellen Brachioplastie (2,3 vs. 3,2 Tage; p < 0,001). Bei keinem der Patienten kam es zu größeren postoperativen Komplikationen wie Blutungen oder Thromboembolien. Auch musste keiner der Probanden erneut behandelt werden. Kleinere Komplikationen wie Wundtrennungen, Infektionen und Serome traten in der LAB-Gruppe weniger häufig auf als in der Kontrollgruppe (9% vs. 60%; p < 0,01). Nach der LAB litt nur ein Patient, ein Raucher, unter Wundheilungsstörungen. Im Kontrollarm entwickelten sieben Teilnehmer (35%) Serome und bei fünf Patienten (25%) kam es zu einer Wundtrennung.
Die meisten Probanden waren mit der Operation zufrieden. In der Kontrollgruppe gaben 50% der Patienten an, äußerst zufrieden zu sein, 25% waren sehr zufrieden und 5% zufrieden. 25% hatten deutliche Narben entwickelt und hätten sich daher ein besseres Ergebnis gewünscht. Nach einer LAB waren 81,8% der Patienten mit dem Ergebnis äußerst zufrieden und 18,2% sehr zufrieden. Kein Proband bemängelte das Ergebnis nach einem LAB-Eingriff.
Fazit
Aufgrund dieser positiven Daten verwenden die Autoren laut eigener Aussage nur noch die LAB und nicht mehr die traditionelle Brachioplastie.
Das Wichtigste in Kürze |
Frage: Ist eine Armstraffung in Kombination mit einer Liposuktion effizienter und sicherer als eine herkömmliche Armstraffung? Antwort: Die liposuktionsassistierte Armstraffung brachte gleich mehrere Vorteile mit sich. Die Patienten mussten danach weniger lang in der Klinik bleiben, sie hatten weniger Komplikationen und waren mit dem Ergebnis zufriedener als Probanden, die sich der herkömmlichen Armstraffung unterzogen hatten. Bedeutung: Die Autoren führen laut eigener Aussage die Armstraffung nur noch in Kombination mit einer Liposuktion durch und verwenden nicht mehr die traditionelle Brachioplastie. |