Erschienen in:
22.02.2018 | Lymphadenektomie | Leitthema
Lymphknotenmanagement beim cN0-Peniskarzinom
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. F. Wawroschek, Priv.-Doz. Dr. med. habil. A. Winter
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 4/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Beim klinisch lokalisierten Peniskarzinom stellt der Lymphknotenstatus den wichtigsten Prognosefaktor für das Überleben des Patienten dar. Die frühzeitige Resektion klinisch okkulter Metastasen kann das Überleben im Vergleich zur zeitlich verzögerten Resektion von klinisch auffälligen Makrometastasen verbessern. Mittels Bildgebung können Mikrometastasen nicht ausreichend sicher detektiert und Nomogramme das individuelle Risiko für einen Lymphknotenbefall, basierend auf klinischen und histopathologischen Tumorcharakteristika, nur sehr eingeschränkt vorhersagen. Aus diesem Grund wird die operative Exploration des klinisch unauffälligen Lymphknotenstatus (cN0) beim Peniskarzinom ab einem Tumorstadium pT1, G2 empfohlen. Die radikale inguinale Lymphadenektomie ist wegen ihrer Invasivität und hohen Komplikationsrate nicht mehr zu empfehlen. Sowohl die sog. modifizierte Lymphadenektomie mit Einschränkung des Lymphdissektionsgebiets als auch die dynamische Sentinel-Lymphknotenchirurgie ermöglichen mit ausreichender Sicherheit die Identifikation lymphknotenpositiver Patienten. Dabei ist die Sentinel-Lymphknotendetektion sicherlich zurzeit das Verfahren mit der geringsten Invasivität bei zugleich hoher Sensitivität. Eine extendierte inguinale Lymphadenektomie wird bei einem hieraus resultierenden positiven Lymphknotenstatus zurzeit noch ergänzend empfohlen.