Erschienen in:
28.07.2019 | Lymphome | Leitthema
Chemotherapiefreie Behandlung indolenter Lymphome: Hype oder Hope?
verfasst von:
Prof. Dr. Andreas Viardot, Prof. Dr. Georg Heß
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 10/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit den 60er-Jahren sind zytostatische Substanzen die wichtigsten Medikamente zur Krankheitskontrolle von indolenten Lymphomen.
Ziel
In den vergangenen Jahrzehnten wurden neue Therapieprinzipien eingeführt, deren Stellenwert gegenüber klassischen Chemotherapien eingeordnet werden soll.
Ergebnisse
Monoklonale Antikörper wie Rituximab sind fester Bestandteil aller Therapien beim follikulären Lymphom (FL). Eine Monotherapie mit Rituximab ist eine mögliche Option, die allerdings formal nicht zugelassen ist. Neuere CD20-Antikörper wie Obinutuzumab können das progressionsfreie Überleben (PFS) verbessern. Seit 2016 ist der PI3K-Inhibitor Idelalisib zur Therapie des refraktären oder rezidivierten FL nach zwei Vortherapien zugelassen. Weitere zielgerichtete Therapien wie z. B. der Immunmodulator Lenalidomid können das therapeutische Spektrum erweitern, da die Kombination mit Rituximab und Lenalidomid eine vergleichbare Effektivität wie eine Chemoimmuntherapie zeigt. Ibrutinib ist zur Behandlung der rezidivierten oder refraktären Makroglobinämie Waldenström zugelassen.
Schlussfolgerung
CD20-Antikörper und zielgerichtete Medikamente erweitern das therapeutische Portfolio, ohne jedoch diese zurzeit heute bereits vollständig ersetzen zu können.