Erschienen in:
01.10.2007 | Übersichten
Manuelle Untersuchung der Wirbelsäule
Ein systematischer, kritischer Review zur Reproduzierbarkeit
verfasst von:
M. Jensen Stochkendahl, H.W. Christensen, J. Hartvigsen, W. Vach, M. Haas, L. Hestbaek, E. Adams, G. Bronfort, Prof. L. Beyer
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 5/2007
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Zusammenfassung
Ziel
Immer wieder werden Berichte zur unzureichenden Reproduzierbarkeit der Wirbelsäulenpalpation publiziert, und Autoren kürzlich erschienener Reviews kritisieren die Qualität der Studien. Im vorliegenden Beitrag unterziehen wir die Literatur zur Inter- und Intra-Untersucher-Reproduzierbarkeit der Wirbelsäulenpalpation einer kritischen Analyse unter 2 Aspekten: Übereinstimmung von Untersuchungsergebnissen und Evidenzlage für die Reproduzierbarkeit.
Methoden
Durch Recherche in den elektronischen Datenbanken MEDLINE, MANTIS und CHINAL sowie durch Sichtung bibliographischer Zusammenstellungen wurde relevante, zwischen 1965 und 2005 veröffentlichte Literatur identifiziert. Diese wurde systematisch durchgesehen und einer Metaanalyse unterzogen. Deskriptive Ergebnisse der aufgenommenen Studien wurden von 2 Reviewern unabhängig exzerpiert. Eine 6-Punkte-Skala wurde entworfen, um die methodische Qualität der jeweiligen Originaluntersuchungen zu bestimmen. Die qualitativ hochwertigen Untersuchungen wurden einer Metaanalyse unterzogen im Hinblick auf die Übereinstimmung von Ergebnissen, jeweils getrennt nach Palpation in Bewegung und in Ruhe, im Hinblick auf Knochenschmerzen, Gewebeschmerzen, Weichteilgewebeveränderungen und allgemeine Einschätzung. Die Evidenzlage wurde mithilfe einer standardisierten Methode bestimmt.
Ergebnisse
Der Qualitätsscore der 48 eingeschlossenen Studien lag zwischen 0 und 100%. Es fand sich eine deutliche Evidenz dafür, dass die Inter-Untersucher-Reproduzierbarkeit hinsichtlich Knochen- und Weichteilgewebeschmerzen, die Intra-Untersucher-Reproduzierbarkeit hinsichtlich Weichteilgewebeschmerzen und allgemeiner Einschätzung klinisch akzeptabel ist. Für die übrigen untersuchten Verfahren gibt es widersprüchliche bzw. nur vorläufige Evidenz, andere sind nicht ausreichend reproduzierbar.