Erschienen in:
16.10.2017 | Kolposkopie | Industrieforum
Medizinischer und wirtschaftlicher Nutzen durch HPV-basiertes Zervixkarzinom-Screening
verfasst von:
red
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
|
Ausgabe 5/2017
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Auszug
_ Als wichtigster Risikofaktor für Gebärmutterhalskrebs gilt eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV). Nun zeigt eine aktuelle Studie, dass Screening-Strategien basierend auf einem primären HPV-Test den Nachweis von Gebärmutterhalskrebs verbessern und dabei Kosten einsparen können [Petry K-U et al. A model to evaluate the costs and clinical effectiveness of human papilloma virus screening compared with annual papanicolaou cytology in Germany. European Journal of Obstetrics & Gynecology and Reproductive Biology 2017;212: 132–9]. „Alle HPV-basierten Screening-Szenarien zeigten deutlich weniger Todesfälle aus einer entgangenen Diagnose von Gebärmutterhalskrebs im Vergleich zum Pap-Screening“, betont Studienautor Prof. Karl Ulrich Petry. „Wir können anhand des Modells schlussfolgern, dass ein HPV-Screening sicherer ist als eine alleinige Vorsorge per Pap-Zytologie“, macht der Experte deutlich. Der Vorsorge-Algorithmus mit dem primären HPV-Screening (inkl. Genotypisierung) gefolgt von einer Abklärung per Kolposkopie für Frauen mit Hochrisikotypen (HPV 16/18) und einer Biomarker-gestützten Abklärung (p16/Ki- 67) für HPV-positive Frauen anderer HPV-Subtypen wies dabei den größten klinischen Nutzen nach. Neben dem klinischen Nutzen zeigten Petry et al. mit einer Summe in Höhe von 40 bis 61 Mio. Euro ein erhebliches Einsparpotenzial auf. Die projizierten durchschnittlichen jährlichen Kosten betrugen zwischen 117 Mio. und 136 Mio. Euro für die einzelnen HPV-Screening Szenarien und 177 Mio. Euro für das Pap-Screening. …