Erschienen in:
19.01.2022 | Migräne | Info Pharm
Migräneprophylaxe
Mehr als nur den Kopfschmerz adressieren
verfasst von:
Abdol A. Ameri
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
|
Ausgabe 1/2022
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Auszug
Menschen mit Migräne sind durch die häufigen Kopfschmerzen, Begleitsymptome sowie psychische Komorbiditäten stark beeinträchtigt. Die Migräneprophylaxe sollte daher auch die für den Alltag relevanten Belastungen adressieren. Mit den monoklonalen Antikörpern gegen Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) und den CGRP-Rezeptor hätten sich die Möglichkeiten einer wirksamen, umfassenden und zugleich verträglicheren Migräneprophylaxe deutlich verbessert, wie Prof. Dr. Andreas Straube, Oberarzt an der LMU München, am Beispiel von Fremanezumab (Ajovy®) verdeutlichte. In einer randomisierten, doppelblinden Phase-III-Studie über zwölf Monate erreichten rund zwei Drittel der Patienten mit episodischer Migräne (EM) und mehr als die Hälfte derer mit chronischer Migräne (CM) unter Fremanezumab zu Monat zwölf eine mindestens 50 %ige Reduktion der Zahl der durchschnittlichen monatlichen Migränetage [Goadsby PJ et al. Neurology 2020;95: e2487-99]. Die Wirkung setze bereits innerhalb der ersten Behandlungswoche ein, so Straube. Eine Subanalyse der Langzeitstudie habe überdies gezeigt, dass die Wirksamkeit sowohl bei monatlicher als auch bei vierteljährlicher Einnahme ohne ein "Wearing-off" konsistent bis zum Ende des Dosierungsintervalls anhalte [Blumenfeld AM et al. Headache 2020;60:2431-43]. Über den gesamten zwölfmonatigen Behandlungszeitraum hinweg zeigte Fremanezumab ein günstiges Verträglichkeits- und Sicherheitsprofil [Goadsby PJ et al. Neurology 2020;95:e2487- 99]. Die Mehrzahl der Patienten mit EM und CM waren mit der Langzeitwirksamkeit und -verträglichkeit hoch zufrieden, insbesondere mit der Verbesserung der Migränehäufigkeit (EM: 90,8 % bzw. CM: 77,6 %), der Attackendauer (72,3 % bzw. 66,4 %) und der Kopfschmerzintensität (61,3 % bzw. 49,3 %), aber auch mit der Reduktion der Begleitsymptome (55,5 % bzw. 54,5 %) und der migräneassoziierten Beeinträchtigungen (62,2 % bzw. 58,2 %) [Buse DC et al. J Headache Pain 2020;21:109]. …