Erschienen in:
19.05.2015 | Industrieforum
Melanom: Langfristige Remission auch bei schlechter Prognose
verfasst von:
red
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 5/2015
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Auszug
_ Der BRAF-V600-Inhibitor Vemurafenib (Zelboraf®) ist zur Behandlung erwachsener Patienten mit nicht resezierbarem oder metastasiertem Melanom und BRAF-V600-Mutation zugelassen. In Studien zeigte die Substanz ein günstiges Sicherheitsprofil und erwies sich als klinisch wirksam. So lebten etwa in BRIM-3 mit dem BRAF-Inhibitor behandelte Patienten median deutlich länger als Patienten, die Dacarbazin erhalten hatten (13,2 vs. 9,6 Monate). An der Phase-III-Studie nahmen 675 Patienten mit therapienaivem, unresezierbarem Melanom vom Stadium IIIC oder IV und BRAF-V600-Mutation teil [Chapman PB et al. J Clin Oncol. 2012;30(15, Suppl): Abstr 8502]. Auch in einem Fallbeispiel zeigt sich die gute Wirksamkeit von Vemurafenib: Einem 64-Jährigen wurde 2006 ein intrazerebrales malignes Melanom diagnostiziert. 2011 erlitt er nach mehrfacher Kraniotomie und Radiatio ein Rezidiv mit Lymphknotenmetastasen, die entfernt wurden. Wenig später bildete sich eine endointestinale Metastase. Nachdem eine BRAF-V600-Mutation nachgewiesen war, erhielt er Vemurafenib. Darunter kam es zu einer kompletten Remission, die bis November 2013 (letzte dokumentierte Visite) anhielt. Aufgrund einer Fatigue erfolgte eine Dosisreduktion. Zwei Keratoakanthome wurden operativ entfernt. Auch bei einer Vemurafenib-Langzeitgabe zeigt sich demnach ein beherrschbares Sicherheitsprofil. Der Gemeinsame Bundesausschuss bestätigte Vemurafenib als Standardtherapie und stufte es als zweckmäßige Vergleichstherapie in der Erstlinie des BRAF-V600-mutierten, nicht resezierbaren oder metastasierten Melanoms ein. …