Erschienen in:
20.01.2021 | Knochentumoren | CME
Das Ameloblastom
Benigner Tumor: ein Wolf im Schafspelz?
verfasst von:
Dr. med. Dr. med. dent. M. Fehrenz, K. Freier, D. Horn
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Ameloblastome sind seltene, lokal invasiv wachsende Neubildungen der Kieferknochen, die zur Gruppe der benignen odontogenen Tumoren gezählt werden. In der Mehrzahl der Fälle (80 %) ist der Unterkiefer betroffen. Die Tumoren wachsen langsam und metastasieren i. d. R. selten. Ameloblastome weisen aufgrund einer ausgeprägten lokoregionären Invasion v. a. bei konservativ-chirurgischer Therapie (Enukleation oder Kürettage) eine hohe Rezidivrate auf. Die aktuelle Therapieempfehlung besteht in der lokalen In-sano-Resektion mit ausreichendem Sicherheitsabstand und bevorzugt einzeitiger Rekonstruktion bei histologischer Diagnosesicherung. Der Fortschritt in der molekularen Typisierung dieser Tumoren hat Mutationen im Bereich des BRAF-Gens aufgezeigt. Bei systemischer Metastasierung oder inoperablen, lokal fortgeschrittenen Rezidiven mit dieser Mutation kann eine entsprechende Antikörpertherapie (BRAF-Inhibition) zur Krankheitsremission führen.