Zusammenfassung
Unter dem Begriff Schalenfrüchte werden Nüsse (Hasel-, Wal-, Macadamia- und Pecannuss), Steinfrüchte (Mandel, Pistazie, Cashew) und die Kapselfrucht Paranuss zusammengefasst. Serologische und klinische Kreuzreaktionen beruhen auf IgE-Sensibilisierungen gegen pflanzliche Allergenfamilien, die in vielen dieser Saaten vorkommen. Zu ihnen zählen stabile Speicherproteine (2S-Albumine, 7S-Globuline, 11S-Globuline) mit dem größten Anteil am Gesamtprotein. Entsprechende IgE-Sensibilisierungen sind mit schweren allergischen Reaktionen assoziiert. Daneben können Oleosine und Lipid-Transfer-Proteine (LTP, vorwiegend bei Patienten aus dem Mittelmeerraum beschrieben) ebenfalls systemische Reaktionen auslösen. Die molekulare Diagnostik bei Verdacht auf eine Allergie gegen Schalenfrüchte ist für die Haselnuss am besten untersucht. Ähnlich wie bei der Erdnussallergie kann hier differenziert werden, ob eine in unseren Breiten häufige, sekundäre Nahrungsmittelallergie mit vorwiegend oropharyngealen Symptomen durch eine Birkenpollen-assoziierte, Bet v 1-bedingte Kreuzreaktion zu anderen PR-10-Proteinen (z. B. Cor a 1 der Haselnuss) vorliegt oder eine primäre Allergie gegen Speicherproteine (z. B. Cor a 9, Cor a 14). Letztere ist eher für das Kindesalter typisch, während erstere bei Jugendlichen und Erwachsenen überwiegt. Bei anderen Schalenfrüchten wie Walnuss und Cashew sind einige Allergene bereits identifiziert worden, die zukünftig ähnliche Risikoabschätzungen gestatten werden.